Wagner -
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Werkübersicht
Inhaltsangaben
der Opern
Rheingold
Götterdämmerung
Text
1.
Akt
- 2.
Akt
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Akt
Parsifal
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- Richard
Wagner - Götterdämmerung Vorspiel
Erster
Akt
Zweiter Akt
Dritter
Akt
Oper
in einem Vorspiel und drei Akten (dritter Tag
des Bühnenfestspiels Der Ring des
Nibelungen)
- Text:
Richard Wagner
- Uraufführung:
17. August 1876, Bayreuth
(Festspielhaus)
-
- Personen
- Siegfried
(Tenor)
- Gunther
(Bariton)
- Alberich
(Bariton)
- Hagen
(Bass)
- Brünnhilde
(Sopran)
- Gutrune
(Sopran)
- Waltraute
(Alt)
-
- Erste Norn
(Sopran)
- Zweite Norn
(Mezzosopran)
- Dritte Norn
(Alt)
-
- Woglinde
(Sopran)
- Wellgunde
(Mezzosopran)
- Floßhilde
(Alt)
-
- Chor:
- Frauen;
Mannen
-
- Ort
- Auf dem Felsen
der Walküren
- Gunthers
Hofhalle am Rhein
- Der
Walkürenfelsen
- Vor Gunthers
Halle
- Waldige Gegend
am Rheine
- Gunthers
Halle
-
- Zeit:
- Mythische
Vorzeit
-
- :::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::
-
-
- Vorspiel
- Seitenanfang
- Inhaltsangabe
-
- Auf dem
Walkürenfelsen
- Die Szene
ist dieselbe wie am Schlusse des Zweiten Tages.
Nacht. Aus der Tiefe des Hintergrundes leuchtet
Feuerschein.
-
- Die drei
Nornen, hohe Frauengestalten in langen, dunklen
und schleierartigen Faltengewändern. Die
erste (älteste) lagert im Vordergrunde
rechts unter der breitästigen Tanne; die
Zweite (jüngere) ist an einer Steinbank vor
dem Felsengemache hingestreckt; die dritte
(jüngste) sitzt in der Mitte des
Hintergrundes auf einem Felssteine des
Höhensaumes. Eine Zeitlang herrscht
düsteres Schweigen.
-
- Die Erste
Norn
- ohne sich zu
bewegen
- Welch Licht
leuchtet dort?
-
- Die Zweite
Norn
- Dämmert
der Tag schon auf?
-
- Die dritte
Norn
- Loges Heer
lodert feurig um den Fels.
- Noch ist's
Nacht.
- Was spinnen und
singen wir nicht?
-
- Die Zweite
Norn
- zu der
ersten
- Wollen wir
spinnen und singen,
- woran spannst
du das Seil?
-
- Die Erste
Norn
- erhebt sich,
während sie ein goldenes Seil von sich
löst und mit dem einen Ende es an einen Ast
der Tanne knüpft
- So gut und
schlimm es geh',
- schling' ich
das Seil und singe.
- An der
Weltesche wob ich einst,
- da groß
und stark dem Stamm entgrünte
- weihlicher
Äste Wald.
- Im kühlen
Schatten rauscht' ein Quell,
- Weisheit
raunend rann sein Gewell';
- da sang ich
heil'gen Sinn.
- Ein kühner
Gott
- trat zum Trunk
an den Quell;
- seiner Augen
eines
- zahlt' er als
ewigen Zoll.
- Von der
Weltesche
- brach da Wotan
einen Ast;
- eines Speeres
Schaft
- entschnitt der
Starke dem Stamm.
- In langer
Zeiten Lauf
- zehrte die
Wunde den Wald;
- falb fielen die
Blätter,
- dürr
darbte der Baum,
- traurig
versiegte des Quelles Trank:
- trüben
Sinnes ward mein Gesang.
- Doch, web' ich
heut'
- an der
Weltesche nicht mehr,
- muß mir
die Tanne
- taugen zu
fesseln das Seil:
- singe,
Schwester, - dir werf' ich's zu.
- Weißt du,
wie das wird?
-
- Die Zweite
Norn
- windet das
zugeworfene Seil um einen hervorspringenden
Felsstein am Eingange des
Gemaches
- Treu beratner
Verträge Runen
- schnitt Wotan
in des Speeres Schaft:
- den hielt er
als Haft der Welt.
- Ein kühner
Held
- zerhieb im
Kampfe den Speer;
- in Trümmer
sprang
- der
Verträge heiliger Haft.
- Da hieß
Wotan Walhalls Helden
- der Weltesche
welkes Geäst
- mit dem Stamm
in Stücke zu fällen.
- Die Esche
sank;
- ewig versiegte
der Quell!
- Fessle ich
heut'
- an den scharfen
Fels das Seil:
- singe,
Schwester, - dir werf' ich's zu.
- Weißt du,
wie das wird?
-
- Die dritte
Norn
- das Seil
auffangend und dessen Ende hinter sich
werfend
- Es ragt die
Burg, von Riesen gebaut:
- mit der
Götter und Helden heiliger
Sippe
- sitzt dort
Wotan im Saal.
- Gehau'ner
Scheite hohe Schicht
- ragt zuhauf
rings um die Halle:
- die Weltesche
war dies einst!
- Brennt das
Holz
- heilig
brünstig und hell,
- sengt die
Glut
- sehrend den
glänzenden Saal:
- der ewigen
Götter Ende
- dämmert
ewig da auf.
- Wisset ihr
noch,
- so windet von
neuem das Seil;
- von Norden
wieder werf' ich's dir nach.
- Sie wirft das
Seil der Zweiten Norn zu
-
- Die Zweite
Norn
- schwingt das
Seil der ersten hin, die es vom Zweige löst
und es an einen andern Ast wieder
anknüpft
- Spinne,
Schwester, und singe!
-
- Die Erste
Norn
- nach hinten
blickend
- Dämmert
der Tag?
- Oder leuchtet
die Lohe?
- Getrübt
trügt sich mein Blick;
- nicht hell
eracht' ich das heilig Alte,
- da Loge einst
entbrannte in lichter Brunst.
- Weißt du,
was aus ihm ward?
-
- Die Zweite
Norn
- das
zugeworfene Seil wieder um den Stein
windend
- Durch des
Speeres Zauber
- zähmte ihn
Wotan;
- Räte
raunt' er dem Gott.
- An des Schaftes
Runen,
- frei sich zu
raten,
- nagte zehrend
sein Zahn:
- da, mit des
Speeres
- zwingender
Spitze
- bannte ihn
Wotan,
- Brünnhildes
Fels zu umbrennen.
- Weißt du,
was aus ihm wird?
- Die dritte
Norn
- das
zugeschwungene Seil wieder hinter sich
werfend
- Des
zerschlagnen Speeres
- stechende
Splitter
- taucht einst
Wotan
- dem
Brünstigen tief in die Brust:
- zehrender Brand
zündet da auf;
- den wirft der
Gott in der Weltesche
- zuhauf
geschichtete Scheite.
-
- Sie wirft
das Seil zurück,Die Zweite Norn windet es
auf und wirft es der ersten wieder
zu
-
- Die Zweite
Norn
- Wollt ihr
wissen,
- wann das
wird?
- Schwinget,
Schwestern, das Seil!
-
- Die Erste
Norn
- das Seil von
neuem anknüpfend
- Die Nacht
weicht;
- nichts mehr
gewahr' ich:
- des Seiles
Fäden find' ich nicht mehr;
- verflochten ist
das Geflecht.
- Ein wüstes
Gesicht wirrt mir wütend den
Sinn:
- das Rheingold
raubte Alberich einst:
- weißt du,
was aus ihm ward?
-
- Die Zweite
Norn
- mit
mühevoller Hand das Seil um den zackigen
Stein des Gemaches windend
- Des Steines
Schärfe schnitt in das Seil;
- nicht fest
spannt mehr der Fäden Gespinst;
- verwirrt ist
das Geweb'.
- Aus Not und
Neid
- ragt mir des
Niblungen Ring:
- ein
rächender Fluch
- nagt meiner
Fäden Geflecht.
- Weißt du,
was daraus wird?
-
- Die dritte
Norn
- das
zugeworfene Seil hastig fassend
- Zu locker das
Seil, mir langt es nicht.
- Soll ich nach
Norden neigen das Ende,
- straffer sei es
gestreckt!
-
- Sie zieht
gewaltsam das Seil an: dieses reißt in der
Mitte
-
- Es
riß!
-
- Die Zweite
Norn
- Es
riß!
-
- Die Erste
Norn
- Es
riß!
-
- Erschreckt
sind die drei Nornen aufgefahren und nach der
Mitte der Bühne zusammengetreten: sie
fassen die Stücke des zerrissenen Seiles
und binden damit ihre Leiber
aneinander
-
- Die drei
Nornen
- Zu End' ewiges
Wissen!
- Der Welt melden
Weise nichts mehr.
- Hinab! Zur
Mutter! Hinab!
-
- Sie
verschwinden
-
-
- ::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::
-
- Tagesgrauen.
Wachsende Morgenröte, immer
schwächeres Leuchten des Feuerscheines aus
der Tiefe
-
- Orchesterzwischenspiel
zurück
- Seitenanfang
- Inhaltsangabe
-
- Tagesgrauen
- Sonnenaufgang - Heller Tag.
-
- Siegfried
und Brünnhilde
- treten aus
dem Steingemache auf. Siegfried ist in vollen
Waffen, Brünnhilde führt ihr Roß
am Zaume
-
- Brünnhilde
- Zu neuen Taten,
teurer Helde,
- wie liebt' ich
dich, ließ ich dich nicht?
- Ein einzig'
Sorgen läßt mich
säumen:
- daß dir
zu wenig mein Wert gewann!
- Was Götter
mich wiesen, gab ich dir:
- heiliger Runen
reichen Hort;
- doch meiner
Stärke magdlichen Stamm
- nahm mir der
Held, dem ich nun mich neige.
- Des Wissens
bar, doch des Wunsches voll:
- an Liebe reich,
doch ledig der Kraft:
- mögst du
die Arme nicht verachten,
- die dir nur
gönnen, nicht geben mehr kann!
-
- Siegfried
- Mehr gabst du,
Wunderfrau,
- als ich zu
wahren weiß.
- Nicht
zürne, wenn dein Lehren
- mich unbelehret
ließ!
- Ein Wissen doch
wahr' ich wohl:
- daß mir
Brünnhilde lebt;
- eine Lehre
lernt' ich leicht:
- Brünnhildes
zu gedenken!
-
- Brünnhilde
- Willst du mir
Minne schenken,
- gedenke deiner
nur,
- gedenke deiner
Taten:
- gedenk' des
wilden Feuers,
- das furchtlos
du durchschrittest,
- da den Fels es
rings umbrann.
-
- Siegfried
- Brünnhilde
zu gewinnen!
-
- Brünnhilde
- Gedenk' der
beschildeten Frau,
- die in tiefem
Schlaf du fandest,
- der den festen
Helm du erbrachst.
-
- Siegfried
- Brünnhilde
zu erwecken!
-
- Brünnhilde
- Gedenk' der
Eide, die uns einen;
- gedenk' der
Treue, die wir tragen;
- gedenk' der
Liebe, der wir leben:
- Brünnhilde
brennt dann ewig
- heilig dir in
der Brust!
- Sie umarmt
Siegfried
-
- Siegfried
- Laß ich,
Liebste, dich hier
- in der Lohe
heiliger Hut;
-
- Er hat den
Ring Alberichs von seinem Finger gezogen und
reicht ihn jetzt Brünnhilde
dar
-
- zum Tausche
deiner Runen
- reich' ich dir
diesen Ring.
- Was der Taten
je ich schuf,
- des Tugend
schließt er ein.
- Ich erschlug
einen wilden Wurm,
- der grimmig
lang' ihn bewacht.
- Nun wahre du
seine Kraft
- als
Weihegruß meiner Treu'!
-
- Brünnhilde
- voll
Entzücken den Ring sich
ansteckend
- Ihn geiz' ich
als einziges Gut!
- Für den
Ring nimm nun auch mein Roß!
- Ging sein Lauf
mit mir
- einst kühn
durch die Lüfte,
- mit mir verlor
es die mächt'ge Art;
- über
Wolken hin auf blitzenden Wettern
- nicht mehr
schwingt es sich mutig des Wegs;
- doch wohin du
ihn führst,
- - sei es durchs
Feuer -
- grauenlos folgt
dir Grane;
- denn dir, o
Helde,
- soll er
gehorchen!
- Du hüt'
ihn wohl;
- er hört
dein Wort:
- o bringe Grane
oft Brünnhildes Gruß!
-
- Siegfried
- Durch deine
Tugend allein
- soll so ich
Taten noch wirken?
- Meine
Kämpfe kiesest du,
- meine Siege
kehren zu dir:
- auf deines
Rosses Rücken,
- in deines
Schildes Schirm,
- nicht Siegfried
acht' ich mich mehr,
- ich bin nur
Brünnhildes Arm.
-
- Brünnhilde
- O wäre
Brünnhild' deine Seele!
-
- Siegfried
- Durch sie
entbrennt mir der Mut.
-
- Brünnhilde
- So wärst
du Siegfried und Brünnhild'?
-
- Siegfried
- Wo ich bin,
bergen sich beide.
-
- Brünnhilde
- lebhaft
- So verödet
mein Felsensaal?
-
- Siegfried
- Vereint,
faßt er uns zwei!
-
- Brünnhilde
- in großer
Ergriffenheit
- O heilige
Götter!
- Hehre
Geschlechter!
- Weidet eu'r
Aug' an dem weihvollen Paar!
- Getrennt - wer
will es scheiden?
- Geschieden -
trennt es sich nie!
-
- Siegfried
- Heil dir,
Brünnhilde, prangender Stern!
- Heil,
strahlende Liebe!
-
- Brünnhilde
- Heil dir,
Siegfried, siegendes Licht!
- Heil,
strahlendes Leben!
-
- Beide
- Heil! Heil!
Heil! Heil!
-
- Siegfried
geleitet schnell das Roß dem Felsenabhange
zu, wohin ihm Brünnhilde folgt. Siegfried
ist mit dem Rosse hinter dem Felsenvorsprunge
abwärts verschwunden, so daß der
Zuschauer ihn nicht mehr sieht: Brünnhilde
steht so plötzlich allein am Abhange und
blickt Siegfried in die Tiefe nach. Man
hört Siegfrieds Horn aus der Tiefe.
Brünnhilde lauscht. Sie tritt weiter auf
den Abhang hinaus und erblickt Siegfried
nochmals in der Tiefe: sie winkt ihm mit
entzückter Gebärde zu. Aus ihrem
freudigen Lächeln deutet sich der Anblick
des lustig davonziehenden Helden. Der Vorhang
fällt schnell.
-
- Das
Orchester nimmt die Weise des Hornes auf und
führt sie in einem kräftigen Satze
durch. Darauf beginnt sogleich der erste
Aufzug.
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