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Sassnitz - Fisch, Hafen und  Meer
Text und Fotos: © Martin Schlu 2011-2012 ,     Stand: 13. März 2025

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Geschichte - AusflugsfahrtenEssen gehen
Sassnitz war jahrhundertelang ein einfacher Fischerhafen, bis in Rügen der Tourismus entdeckt wurde und Tagesgäste von Sassnitz aus die Kreidefelsen besichtigen wollten - wie heute auch. Außerhalb des nach Fisch stinkenden Hafens entstanden daher die ersten Villen für Feriengäste, während der Hafen nicht mehr reiner Fischereihafen war, sondern immer mehr Ausgangspunkt für Inselfahrten wurde. Die wirtschaftliche Bedeutung stieg mit dem Eisenbahnhafen zum schwedischen Trelleborg und bis zum Zweiten Weltkrieg ging es dem Ort richtig gut. Dann wurde Sassnitz bombardiert, der Hafen war lange nicht benutzbar, die Eisenbahnfähre nach Schweden (kapitalistisches Ausland) wurde eingestellt und Sassnitz wurde Militärhafen der DDR.

Der alte Hafen ist heute die Domäne der Fischer- und Ausflugsboote
Der alte Hafen ist heute die Domäne der Fischer- und Ausflugsboote

Den neuen Hafen für die Fernverbindungen baute man erst nach der Wende, als die DDR untergegangen war. Heute kann man per Schiff wieder nach Schweden, jedoch fahren die großen Fähren im neuen Hafen von Sassnitz-Mukran und dort legen auch die Frachter und Contanerschiffe an - der alte Fischereihafen ist für sie bei weitem zu klein. Der Endpunkt der knapp anderthalb Kilometer langen Mole ist  ein beliebter Aufenthaltsort, denn dort ist man quasi schon im Meer, sieht im Hintergrund aber den Jasmund, der ein paar Kilometer nördlich in die berühmten Rügener Kreidefelsen übergeht.

Die Mole des alten Sassnitzer Hafens.
Die Mole des alten Sassnitzer Hafens - alle einfahrenden Schiffe müssen hier vorbei.

Die Innenstadt von Sassnitz hat man schnell durch: ein paar Läden, eine Einkaufsstraße und ein riesiger Platz. Das Beste ist die neue Fußgängerbrücke vom großen Platz zum Hafen und wenn man die Besucherzahlen im Hafengelände mit denen in der Innenstadt vergleicht, wird klar, daß die Mehrzahl der Touristen zum Wasser drängen. Man kann dort lange an der Mole bummeln, Sportbooten beim Anlegen zusehen, frischen Fisch auf die Hand vom Kutter kaufen oder sich einfach nur auf die Mauer setzen und gucken. Mittlerweile gibt es eine Hafenarkade, wo man Regenkleidung und Fischerhemden kaufen kann, dann beginnt die Restaurantmeile mit Fisch satt und dann kommt ein Kilometer Industrie.

Das Strandhotel Sassnitz liegt auf halber Höhe
Das Strandhotel Sassnitz liegt auf halber Höhe, in der Nachbarschaft rechts die "Villa Maria"

Außerhalb des Hafens Richtung Jasmund liegen immer noch alte oder scheinbar alte Villen und es gibt nicht wenige, die sich in ihnen einmieten, weil der Hafen zu sehen, aber nicht zu hören oder zu riechen ist - Fisch wird immer noch angelandet, verarbeitet und verkauft und am Ende des Hafens steht heute die große Halle von "Rügenfisch".

Schiffausflüge
Als ich das erste Mal in Sassnitz war, konnte man den Fähranleger der Fähren ins schwedische Treelleborg noch besichtigen. Nun rostet das Ding vor sich hin, ist gesperrt und keiner weiß, was mal damit passieren soll. Man kann aber trotzdem in Sassnitz auf's Schiff gehen, aber das fährt dann zum Jasmunder „Königsstuhl“. Die Schiffe fahren gegen elf und gegen drei Uhr nachmittags los und eine Tour dauert  etwa drei Stunden. Man fährt bis zum Königsstuhl, alle machen ihr Foto und dann geht es wieder zurück.

Das ist natürlich ein Muß, wenn man schon die Tour gebucht hat.
Das ist natürlich ein Muß, wenn man schon die Tour gebucht hat.


Manchmal bleibt das Schiff an einer Stelle stehen, es wird ein kurzes Gebet gesprochen und dann werden Blumen ins Wasser geworfen. Das war dann die Gedenkminute für eine vorangegangene Seebestattung. Der Gedanke an eine Seebestattung hier ist ja ganz reizvoll, aber man seine Sippe nach Binz und dort in ein Hotel kriegen und das Schiff chartern - das kostet schon ein paar Tausender. Man selbst hat wohl nichts davon...

Adler-Schiffe, Hafenstr. 12 (hinter dem U-Boot), 18546 Sassnitz


Essen gehen.
In Sassnitz geht man Fisch essen - klar. Im Prinzip gibt es drei Alternativen: Fischbrötchen vom Kutter im Stehen (ca. € 3,50), Fischbrötchen bei Kutterfisch im Sitzen (€ 4,50) ode gleich ein ganzes Fischmenü oder Fischbrötchen im Sitzen bei Rügenfisch (3,95 mit Kaffee).

Ich würde den Kaffee dann weglassen. Nachdem wir im März über die halbe Insel gefahren sind, weil meine Frau ein Fischbrötchen essen wollte, wissen wir jetzt, daß man in diesem Fall sofort nach Sassnitz fahren kann - vor April hat alles andere zu. Beim Kutterfisch sind wir pro Person mit Getränk unter € 20,00 geblieben, es war sehr gut und mehr kann man nicht verlangen.

Räucherkutter , Strandpromenade 13, 18546 Sassnitz , Hafenstraße 12d
Kutterfisch, Hafenstraße 12d,  18546 Sassnitz, 038392 51330  restaurant@kutterfisch.de
Rügenfisch, Straße der Jugend 10 (etwas außerhalb des Hafens), 18546 Sassnitz


Links zu Sassnitz (alle am 14. April 2017 gültig)
https://de.wikipedia.org/wiki/Sassnitz
http://www.stadthafen-sassnitz.de/startseite/
http://www.sassnitz-ruegen.de/sassnitz-stadthafen.html


Literatur für Regentage in Sassnitz
Elisabeth Herrmann: Zeugin der Toten, Berlin: List, 2011. ISBN: 978-3-471-35037-9. 432 Seiten
Dieser Roman spielt zu DDR-Zeiten um das Kinderheim Juri Gagarin in Sassnitz, die Verstrickungen der Stasi und Jugendpflege. Alternativ zum Buch kann  man sich auch die Verfilmung mit Anna Loos und Jan-Josef-Liefers besorgen - man bekommt auf jeden Fall Bilder des alten Sassnitz in den Kopf.

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