zurück zum östlichen Rügen
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Geschichte - Ausflugsfahrten - Essen gehen Sassnitz
war jahrhundertelang ein einfacher Fischerhafen, bis in Rügen der
Tourismus entdeckt wurde und Tagesgäste von Sassnitz aus die
Kreidefelsen besichtigen wollten - wie heute auch. Außerhalb des nach
Fisch stinkenden Hafens entstanden daher die ersten Villen für
Feriengäste, während der Hafen nicht mehr reiner Fischereihafen war,
sondern immer mehr Ausgangspunkt für Inselfahrten wurde. Die
wirtschaftliche Bedeutung stieg mit dem Eisenbahnhafen zum schwedischen
Trelleborg und bis zum Zweiten Weltkrieg ging es dem Ort richtig gut.
Dann wurde Sassnitz bombardiert, der Hafen war lange nicht benutzbar,
die Eisenbahnfähre nach Schweden (kapitalistisches Ausland) wurde
eingestellt und Sassnitz wurde Militärhafen der DDR.

- Der alte Hafen ist heute die Domäne der Fischer- und Ausflugsboote
- Den neuen Hafen für
die Fernverbindungen baute man erst nach der Wende, als die DDR
untergegangen war. Heute kann man per Schiff wieder nach Schweden,
jedoch fahren die großen Fähren im neuen Hafen von Sassnitz-Mukran und
dort legen auch die Frachter und Contanerschiffe an - der alte
Fischereihafen ist für sie bei weitem zu klein. Der Endpunkt der knapp
anderthalb Kilometer langen Mole ist ein beliebter
Aufenthaltsort, denn dort ist man quasi schon im Meer, sieht im
Hintergrund aber den Jasmund, der ein paar Kilometer nördlich in die
berühmten Rügener Kreidefelsen übergeht.

- Die Mole des alten Sassnitzer Hafens - alle einfahrenden Schiffe müssen hier vorbei.
- Die
Innenstadt von Sassnitz hat man schnell durch: ein paar Läden, eine
Einkaufsstraße und ein riesiger Platz. Das Beste ist die neue
Fußgängerbrücke vom großen Platz zum Hafen und wenn man die
Besucherzahlen im Hafengelände mit denen in der Innenstadt vergleicht,
wird klar, daß die Mehrzahl der Touristen zum Wasser drängen. Man kann
dort lange an der Mole bummeln, Sportbooten beim
Anlegen zusehen, frischen Fisch auf die Hand vom Kutter kaufen oder
sich einfach nur auf die Mauer setzen und gucken. Mittlerweile gibt es
eine Hafenarkade, wo man Regenkleidung und Fischerhemden kaufen kann,
dann beginnt die Restaurantmeile mit Fisch satt und dann kommt ein
Kilometer Industrie.

- Das Strandhotel Sassnitz liegt auf halber Höhe, in der Nachbarschaft rechts die "Villa Maria"
Außerhalb des
Hafens Richtung Jasmund liegen immer noch alte oder scheinbar alte Villen und es gibt
nicht wenige, die sich in ihnen einmieten, weil der Hafen zu sehen,
aber nicht zu hören oder zu riechen ist - Fisch wird immer noch
angelandet, verarbeitet und verkauft und am Ende des Hafens steht heute
die große Halle von "Rügenfisch".
- Schiffausflüge
- Als
ich das erste Mal in Sassnitz war, konnte man den Fähranleger der
Fähren ins schwedische Treelleborg noch besichtigen. Nun rostet das
Ding vor sich hin, ist gesperrt und keiner weiß, was mal damit
passieren soll. Man kann aber trotzdem in Sassnitz auf's Schiff gehen, aber das fährt dann zum Jasmunder „Königsstuhl“. Die Schiffe fahren gegen elf und gegen drei Uhr nachmittags los und eine Tour dauert etwa drei Stunden. Man fährt bis zum Königsstuhl, alle machen ihr Foto und dann geht es wieder zurück.

Das ist natürlich ein Muß, wenn man schon die Tour gebucht hat.
- Manchmal
bleibt das Schiff an einer Stelle stehen, es wird ein kurzes Gebet
gesprochen und dann werden Blumen ins Wasser geworfen. Das war dann die
Gedenkminute für eine vorangegangene Seebestattung. Der Gedanke an eine
Seebestattung hier ist ja ganz reizvoll, aber man seine Sippe nach Binz
und dort in ein Hotel kriegen und das Schiff chartern - das kostet
schon ein paar Tausender. Man selbst hat wohl nichts davon...
Adler-Schiffe, Hafenstr. 12 (hinter dem U-Boot), 18546 Sassnitz
- Essen gehen.
- In Sassnitz geht man Fisch essen - klar. Im Prinzip gibt es drei Alternativen: Fischbrötchen vom Kutter im Stehen (ca. € 3,50), Fischbrötchen bei Kutterfisch im Sitzen (€ 4,50) ode gleich ein ganzes Fischmenü oder Fischbrötchen im Sitzen bei Rügenfisch (3,95 mit Kaffee).
- Ich
würde den Kaffee dann weglassen. Nachdem wir im März über die halbe
Insel gefahren sind, weil meine Frau ein Fischbrötchen essen wollte,
wissen wir jetzt, daß man in diesem Fall sofort nach Sassnitz fahren
kann - vor April hat alles andere zu. Beim Kutterfisch sind wir pro
Person mit Getränk unter € 20,00 geblieben, es war sehr gut und mehr
kann man nicht verlangen.
- Räucherkutter , Strandpromenade 13, 18546 Sassnitz , Hafenstraße 12d
- Kutterfisch, Hafenstraße 12d, 18546 Sassnitz, 038392 51330 restaurant@kutterfisch.de
- Rügenfisch, Straße der Jugend 10 (etwas außerhalb des Hafens), 18546 Sassnitz
- Links zu Sassnitz (alle am 14. April 2017 gültig)
- https://de.wikipedia.org/wiki/Sassnitz
- http://www.stadthafen-sassnitz.de/startseite/
- http://www.sassnitz-ruegen.de/sassnitz-stadthafen.html
- Literatur für Regentage in Sassnitz
- Elisabeth Herrmann: Zeugin der Toten, Berlin: List, 2011. ISBN: 978-3-471-35037-9. 432 Seiten
- Dieser
Roman spielt zu DDR-Zeiten um das Kinderheim Juri Gagarin in Sassnitz,
die Verstrickungen der Stasi und Jugendpflege. Alternativ zum Buch
kann man sich auch die Verfilmung mit Anna Loos und Jan-Josef-Liefers besorgen - man bekommt auf jeden Fall Bilder des alten Sassnitz in den Kopf.
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