Todesfuge
Paul Celan
Interpretationen aus einer Klassenarbeit von 1996 in einer guten achten Klasse

zurück

 
In dem Gedicht „Todesfuge" von Paul Celan (KZ-Überlebender) schildert der Autor metaphorisch die Leiden der Juden, den grausamen KZ-Alltag und die Sehnsüchte der Nazis. Er verwendet keine Kommata und Punkte, zahlreiche Metaphern, Wiederholungen und Neukombinationen findet man ebenfalls. Außerdem verwendet er in sieben Strophen einen unregelmäßigen Refrain.
 
Mit der Metapher „Schwarze Milch..." beschreibt er das Leiden/Töten in einem KZ, unter welchen Verhältnissen die Juden (...) „morgens, mittags und abends" immer leiden und sterben mußten. Andererseits meint er damit {wahrscheinlich} auch die inhumane Situation in einem Lager. Durch die kontinuierliche Verbrennung der Juden befand sich natürlich auch überall in einem KZ die Asche der Juden, welche somit auch in die Milch gelangte und sie gräulich färbte. Dennoch war sie gut genug, um sie den Juden „morgens" vorzusetzen. Und durch die Verbrennung erhielten sie ein „Grab in den Lüften", wo man, im Gegensatz zu den Massengräbern, „nicht eng" liegt.
Mit dem Satz „Ein Mann wohnt im Haus"....„er spielt mit den Schlangen", „der schreibt..." ...„Margarethe" bezieht er sich auf die Nazis, welche im Gedenken an das „goldene Haar" ihrer Frauen/Freundinnen mit den Haaren der Toten spielen. Celan verwendet für diesen Umstand den Begriff „Schlangen". Er könnte damit allerdings auch das Leben der Juden meinen, mit dem gespielt wird, er könnte dieses Wort auch auf die Peitschen beziehen, mit denen die Juden gequält werden.
 
Mit dem Sprachbild „Sterne" {verbindet er diesen Begriff mit den nächtlichen Bombardements der Städte (Manuel Castro)}, die „Rüden" bedeuten(...) daß die Juden wie Hunde behandelt werden {oder daß es Helfer gibt, die den Nazis beim Morden zuarbeiten (Manuel)} und die Juden „schaufeln ihr Grab" selber „in der Erde".
(...)
Ben
 
So hätte man auf keinen Fall schreiben dürfen:
 
(Hitliste der wahnsinnigsten Interpretationen)
 
Platz 1
„Ich glaube, daß er eine Türkin als Hausmädchen hat" (Sulamith klingt ja auch irgendwie türkisch, nicht?)
 
Platz 2
„Die Juden müssen den ganzen Tag Milch trinken" (Klar, morgens, mittags und abends)
 
Platz 3
„In diesem Gedicht werden Sprachbilder verschlüsselt" (Eben dies hätte man aufdröseln sollen)