5.
1. Personen und Orte
5.
2. Nach Tannenberg:
(Szenen 1.2,
2.1)
5.
3. Der Komtur und
Rominta (Szenen
3.1
und 3.2
)
5.
4. Frieden von Thorn und
Reparation
(Szenen 3.1
und 3.2
)
5.
5. Das
Wirsberg-Attentat
(Szenen 2.2
, 2.3
, 2.4
, 3.3
, 4.1
, 4.2
, 4.3
, 4.4
, 4.5
und 5.3
)
5.
6. Von Plauen und
Schwarzburg
(Szenen
5.1
und 5.2
)
5.
7. Besinnung, Sterbeszene und
Epilog
(Szene 5.4
)
5.
8.
Zusammenfassung
5.9.
Nachwort, fast zwanzig Jahre später
|
Joseph
Freiherr von Eichendorff (1788 -
1857)
Der letzte Held von
Marienburg
erstellt von Martin
Schlu 2003/06
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-
- 5. Abweichungen Eichendorffs von
der historischen Vorlage nach Vogt
-
- 5. 3. Der Komtur und Rominta
(Szenen 3.1
und 3.2)
- Diese Szenen sind frei erfunden, auch
wenn es ein Attentat bzw. einen Versuch Georg von
Wirsberg gegeben hat. Mehr darüber im vierten
Akt.
-
- Das dramatische Element dieser Szenen
ist nicht von der Hand zu weisen: ein Ordenskomtur
verliebt sich in eine hübsche Polin und
vergißt darüber seine Grundsätze, ein von
Plauen - zu recht - bestrafter Söldner verkauft sich
aus persönlichen Gründen an die Polen, so
daß von zwei Seiten ein Anschlag vorbereitet wird.
Daß die Persönlichkeit von Plauens starker ist
als es zwei Attentäter sind, ist eine bezeichnende
Charakterisierung von Plauens durch Eichendorff,
daß von Plauen aus Zorn über diesen
Mordversuch eben mal das Land von den Polen befreit, kann
entweder als Zeichen für von Plauens Starke (und die
politische Schwäche) gelten oder es ist als
dramaturgisch schwache (weil überzogene) Einlage zu
werten.
-
- Trotzdem läßt sich diese
Szene ungefähr datieren: Rominta spricht vom "neuen
Meister", so daß sich diese und die folgende Szenen
nicht vor vor dem 9. November ereignet haben können,
da Plauen an diesem Sonntag "vor Martini 1410" (Voigt, S.
127) zum Hochmeister gewählt wurde. Zu diesem
Zeitpunkt waren auf polnischer Seite bereits
Ermüdungserscheinungen feststellbar: so litt das
Heer unter Versorgungsschwierigkeiten und Witold hatte
bei seinem samaitischen Heer ernste Seuchenprobleme,
gleichzeitig konnte Jagiello die Belagerung nicht mehr
unbegrenzt durchhalten, weil bereits Hilfstruppen zur
Entsetzung Marienburgs unterwegs waren. Die Belagerung
wurde abgebrochen - wahrscheinlich schon vor der
Hochmeisterwahl, denn von Jagiello stammt ein
Gratulationsbrief anläßlich dieser Wahl, in
dem der polnische König zu Friedensverhandlungen
einlädt. Anfang Dezember kam es zu einem
Waffenstillstand, zu Beginn des neuen Jahres kam der
Friedensvertrag von Thorn zustande. Eichendorff bereitet
im zweiten Aufzug dichterisch die Ebene vor, die in den
dritten Aufzug überleitet, in dem von Plauen als
kirchlicher Reformator erscheint.
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