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Kulturgeschichte - 19. Jahrhundert - Frühromantik - Schubert


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1783 - 1808
Von Böhmen ins Wiener Konvikt


1812 - 1815
vom Hilfslehrer zum Komponiste


1816 - 1822
Komponist und Schubertiade


1823 - 1827
Krankenhaus und Spätwerk


1828 - heute
Schuberts Ende,
Anfang der Schubert-Rezeption

Franz Schubert
Die Anfänge (1812-1815)

aktualisiert und ergänzt am 29. Februar 2009 von Martin Schlu

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1812
Im Mai 1812 stirbt Schuberts Mutter ohne ihren jüngsten Sohn noch einmal gesehen zu haben. Die zweite Katastrophe für Schubert ist der einsetzende Stimmbruch, denn nun kann er nur noch ein Jahr im Konvikt bleiben - als Streicher. Sein berühmter Eintrag in einem Notenheft :
 
"Schubert Franz zum letztenmahl gekräht. Den 26. July 1812"
 
Bis jetzt hat er schon eine größere Zahl von Werken unterschiedlicher Art geschrieben: ca. fünfzehn Lieder, acht Streichquartette, ein Klaviertrio, fünf Ouvertüren, eine Sinfonie, zahlreiche Fantasien und Tänze für Klavier und etliche Entwürfe und Hausaufgaben. Schubert erhält bereits im Konvikt Unterricht bei Antonio Salieri und dieser Unterricht dauert bis 1816. Vermutlich hat Salieri Schubert umsionst bis fast umsonst unterrichtet - bei hochbegabten Schülern nahm Salieri kein Geld.
 
Kurz nach dem Tod der Mutter hat Schuberts Vater inzwischen Anna Kleyenböck, die Tochter eines Seidenhändlers aus der Vorstadt Gumpendorf, geheiratet. Sie ist nur wenige Jahre älter als Franz, trotzdem spricht er sie - der Gepflogenheit wegen - mit "Frau Mutter" an.
 
1813
Weil Schuberts Leistungen in Mathematik in diesem Schuljahr konsequent ungenügend bleiben, muß er mit Herbst das Internat verlassen. Schubert besucht danach das Lehrerseminar "Lehrer-Präparandum" an der "k. k. Normalhauptschule St. Anna", damit er wenigstens als Hilfslehrer beim Vater eine Stelle als "Schulgehilfen" finden kann, also als ein untergeordneter Volkschullehrer  - für andere Schulen ist er nicht geeignet.
Zahlreiche Kanons und Fugen aus dieser Zeit sind wahrscheinlich für den Unterricht entstanden.
 
1814
Franz wird zwei Jahre lang Hilfslehrer in der Schule seines Vaters: er selbst spricht von drei Jahren "Martyrium in der Schule". Er selbst übersteht diese Zeit mit fünfzig Kindern in einer Klasse nur, weil er sich jeden Tag feste Zeiten einplant, in denen er komponiert.
 
Der erste Erfolg stellt sich ein: Schubert dirigiert am 16. Oktober seine Messe in F-Dur (D 105) für die Centenarfeier in der Lichtenthaler Kirche.
 
Schubert
Franz Schubert, 1814
 
Die Jugendfreundin Therese Grob singt das Sopransolo. Drei Tage später schreibt er für sie das Lied "Gretchen am Spinnrade", das wohl das erste Lied des neuen Typus "Kunstliedes" ist.
 
Joseph von Spaun, seine Freund aus dem Konvikt, vermittelt Schubert die Bekanntschaft des jungen Dichters Johann Mayrhofer, von dessen Gedichten Schubert eine ganze Reihe vertont. Spaun vermittelt Schubert auch die Bekanntschaft mit Franz von Schober. Mayrhofer und Schober gehören bald dem engsten Freundeskreis Schuberts an, ebenso Johann Senn und Anton Holzapfel, zwei Kameraden aus dem Konvikt.
 
1815
Schubert hat bis jetzt ca. 140 Lieder komponiert.
 
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