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Kulturgeschichte - 19. Jahrhundert


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Bruno Walter
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zusammengestellt von Martin Schlu, August 2004

Spätes 19. Jh. und Fin de siecle 19. Jh.

Bruno Walter - Lebensdaten

1876

Bruno Walter wird am 15. September in Berlin als Bruno Schlesinger geboren . Die Eltern Joseph (1844 - 1930) und Johanna ( 1843 - 1929)

1884

Beginn des Musikstudiums

1886

Erste Auftritte als Pianist, Konzerterlebnis unter Hans v. Bülow, Entschluß, Dirigent zu werden

1893 - 1894

Korrepetitor am Stadttheater Köln (heute Kölner Oper). Erste Oper: "Der Waffenschmied"

1894 - 1896

Korrepetitor und Chordirektor (200m Mk Gage) , ab 1895 Kapellmeister am Stadttheater Hamburg unter Gustav Mahler und Pollini

Brief Brunos an die Eltern:

Hamburg, den 20.IX.1894

Meine Lieben!
Teile in aller Eile, von Arbeit überladen, mit, daß ich avanciert bin. Ich bin Chordirektor bis 96 mit 200Mk Gage engagiert. Der Vorige ist entlassen. Ein kolossales Glück.

Tausend innige Grüße Euer treuer
Bruno
(Quelle: Bruno Walter, Briefe, S.. 13)

1896 - 1897

Kapellmeister am Stadttheater Breslau, Bruno Schlesinger ändert "aus lokalen Gründen" seinen Namen in Bruno Walter (Briefe, S.15f)

1897 - 1898

Erster Kapellmeister am Stadttheater Preßburg

1898 - 1900

Erster Kapellmeister am Stadttheater Riga

1900 - 1901

Kapellmeister an der kaiserlichen Hofoper Berlin

1901 - 1912

Erster Kapellmeister an der K. u. K. Hofoper Wien unter Gustav Mahler

1909

Aufführung der Dritten Symphonie Gustav Mahlers am 25. Oktober 1909 unter Bruno Walter

An die Eltern

Wien, d. 26.X. 1909

Nur kurz für heut die Nachricht, daß ich gestern abend mit der Aufführung von Mahler's IIIter Symphonie den größten Erfolg meines Lebens gehabt habe. Es war eine Ergriffenheit, ein Jubel und Enthusiasmus von wahrhaft ekstatischem Charakter. Ich habe solche Ovationen noch nie erlebt und habe doch schon manches dergleichen mitgemacht. Zeitungsnachrichten folgen; heut regneten auf mich schriftliche, mündliche, telefonische Gratulationen von allen seiten; es ist ein Begeisterungstaumel.

Tausend GrüßeEuer Bruno
(Quelle: Bruno Walter, Briefe, , S. 104)

1909 - 1913

Auslandsengagements: London, Rom, Moskau

1910

Bruno Walter erhält die österreichische Staatsbürgerschaft und man bietet ihm 20.000 Mk, wenn er in Wien bleibt (Briefe, an die Eltern, S. 108)

1911

Nach dem Tod Mahlers dirigiert Walter am 20. November die Uraufführung des „Lied von der Erde" .

An die Eltern:

Badgastein, d. 1. VII. 1912

....daß es der ausdrücklichste Wunsch des Prinzregenten Luitpold wäre, daß ich nach München käme.... Ich trete sofort als Generalmusikdirektor mit lebenslänglichem unkündbaren Vertrag ein... kann nach selbst Jahren halbjährig kündigen, aber nie gekündigt werden. Gage sechsunddreißigtausend Mark..... ...ich habe das Recht... .. selbst Regie zu führen, ... ich engagiere Sänger, Orchester .. bestimme, wer dirigiert, mache das rRpertoire .... Es ist ein Vertrag, wie ihn heut kein zweiter hat...
(Quelle: Walter Briefe, an die Eltern, S. 134f)

Bruno Walter hat nicht nur die besten beruflichen Aussichten, sondern kann sich seine Stellen auch aussuchen. Zum 1.1 1913 schreibt er an Richard Strauß, daß er "Ariadne auf Naxos" zum Dienstanatritt dirigieren wird.

1912 - 1922

Kgl. Bayrischer Generalmusikdirektor (GMD), nach 1918 Operndirektor am Münchner Nationaltheater

1922 - 1939

Europäische Gastspieltätigkeit (GB, F, NL, I, AU), USA-Konzerte in New York, detroit, Minneapolis, Boston, eigene Konzertreihe (Bruno-Walter-Konzerte) an der Berliner Philharmonie

1925

GMD an der städtischen Oper in Berlin, Salzburger Festspiele (bis 1937)

1929 - 1933

zusätzlich Direktor des Leipziger Gewandhausorchesters

1933

Bruno Walter übt keine feste Anstellung mehr aus, sondern lebt von internationalen Dirigaten

1936 - 1938

Direktor der Wiener Staatsoper

1939

Bruno Walter emigriert nach Amerika und behält dort seinen Wohnsitz

1946

Bruno Walter wird amerikanischer Staatsbürger, bis zu seinem Lebensende gibt er Gastspiele in Europa

1947/48

Bruno Walter wird Direktor des New York Philharmonic Orchestra, dort springt ein unbekannter Assistent für ihn ein, als er krank wird und wird dadurch über Nacht berühmt: Leonard Bernstein

1960

Jubiläumskonzert in Wien zum 100. Geburtstag Mahlers

1962

Bruno Walter stirbt am 17. Februar in Beverly Hills/California

Brieflicher und persönlicher Kontakt u.a. zu:
Walter Braunfels, Pablo Casals, Wilhelm Furtwängler, Hugo von Hoffmansthal, Otto Klemperer, Erich Wolfgang Korngold, Ernst Krenek, Alma Mahler, Gustav Mahler, Elisabeth Mann-Borgese, Erika Mann, Golo Mann, Klaus Mann, Katja Mann, Thomas Mann, Dimitri Mitroupoulos, Alfred Neumann, Hans Pfitzner, Arthur Schnitzler, Franz Schreker, Albert Schweitzer, Richard Strauß, Arturo Toscanini, Franz und Alma Werfel (Briefe, S. 5f)

(Quelle: Bruno Walter, Briefe, 1894-1962, S. Fischer-Verlag, Frankfurt 1969)

Literatur