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20. Jahrhundert
Carl
Orff - Die Bernauerin - Historischer Hintergrund
"Die Bernauerin" ist vielleicht Carl Orff reifstes Werk, auf jeden
Fall seine konsequenteste Umsetzung seines neuen Theaterbildes.
Text und Musik vermischen sich nicht mehr miteinander, sondern kontrastieren
in weit angelegten Passagen. Die benutzte Fassung Kurt Eichhorns
in der Revision von 1979/89 stellt somit einen Abschluß des
kompositorischen Schaffens Orffs dar.
Vorlage:
Das Stück basiert auf einem historischen Hintergrund: nach
dem Tod Ludwig des Bayern 1347 wurde das Herzogtum auf- und umverteilt.
1392 waren drei Territorien mit Residenzen entstanden: Bayern-Ingolstadt,
Bayern-Landshut und Bayern-München. Dort residierte Herzog
Ernst in Rivalität zu seinem Bruder Wilhelm III., der jedoch
keinen Erben vorweisen konnte. Als Albrecht, Sohn des Herzogs Ernst,
sich 1428 unstandesgemäß in die Baderstochter Agnes Bernauer
verliebte, sie später heiratete und sogar eine Tochter mit
ihr hatte, geriet die Selbständigkeit Bayern-Münchens
in Gefahr, weil ein Kind aus dieser Ehe nicht erbberechtigt war
und München damit an Landshut oder Ingolstadt gefallen wäre.
Ernst löste das Problem durch die Ermordung seiner Schwiegertochter,
die er am 12.10.1435 in der Donau ertränken ließ, als
Albrecht gerade außer Landes war. Nach einigen Jahren war
über die Affäre Gras gewachsen, Albrecht hatte sich beruhigt
und 1437 fand dessen Hochzeit mit Anna von Braunschweig statt, die
das Territorium um ihre Besitzungen vergrößerte.
Agnes Bernauer
ca. 1410 - 12.10.1435
Links:
http://home.t-online.de/home/d.g.p.meinhard/frauen/bernauer.html
(Stand: Sept. 2005: Link verzogen
oder vom Server genommen)
http://www.augsburg.de/Seiten/augsburg_d/a_i_ueberblick/sehenswuerdigkeiten/
beruehmtes/bern.shtml
(Stand: Sept. 2005: Link verzogen
oder vom Server genommen)
Enststehungsgeschichte:
Orff war bei den Arbeiten zur Carmina" mit dem Bibliothekar
Schmeller bekannt geworden, der in 20er Jahren des 19. Jahrhunderts
etliche Publikationen über mittelalterliche und baierische
Stoffe herausgegeben hatte. Gleichzeitig hatte Orffs Tochter Godela
die Hauptrolle in der Hebbel'schen Fassung der Bernauerin zu spielen,
wurde mit dieser romantisierenden Rolle aber nicht glücklich.
Orff nahm dies 1944 zum Anlaß, das Stück vollkommen neu
zu schreiben, benutzte als Vorlage einmal die historischen Erkenntnisse,
die alte bayrische Ballade (s. Anhang) und originale Formulierungen
aus dem Liederbuch der Clara Hätzlerin zu Augsburg" aus
dem jahr 1471. Insbesondere die Hexenszene
ist fast wörtlich übernommen und spiegelt damit einen
Teil des baierischen Sprachgebrauchs aus dem MA wieder. Die Uraufführung
fand 1946 statt.
Aufbau der Orff'schen
Fassung - Entstehungsgeschichte
- Mönchsszene
- Hexenszene - Reiter
sind kommen - Literatur
Referenzeinspielung:
Carl Orff: Die Bernauerin, Chor des Bayrischen Rundfunks, Münchner
Rundfunkorchester, Christine Ostermeier, Gerhard Lippert, Lucia
Popp u.a. Leitung: Kurt Eichhorn, Bayrischer Rundfunk 1980, Orfeo
C 255 912 H
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