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Kulturgeschichte - 20. Jahrhundert


   
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von Anna-Elena Stoehr, 2002

20. Jahrhundert

Konstantin Wecker - Deutscher Liedermacher, Sänger, Schlagersänger, Pop- und Rocksänger
und Schriftsteller

Biographie

Die Herkunft
Die Ausbildung 
Sein Wirken
Die Drogenabhängigkeit
Neuanfang
Zukunft
Seine Lebenseinstellung
Auszeichnungen

Die Herkunft Die Ausbildung

Konstantin Wecker wurde am 01. Juni 1947 in München geboren. Er wurde auf den Namen Konstantin Alexander getauft.

Er ist das einzige Kind seiner Eltern Alexander und Dorothea Wecker.
Sein Vater war von Beruf Maler, sein Hobby war das Singen.
Seine Mutter war Hausfrau und sehr literaturbeflissen.

Die Ausbildung Sein Wirken

1953 erhielt der damals fünfjährige Konstantin seine ersten Klavierstunden. Mit acht Jahren lernte er Geige und mit 14 Jahren Gitarre spielen. Von siebten bis zu seinem zwölften Lebensjahr (1955-1960) war er Mitglied des Rudolf-Lang Kinderchors, besetzte die Stelle des Knabensoprans. Er sang als Solist bei einer Plattenaufnahme des Chors für die Filmmusik „Heimat, deine Lieder".

1969 machte Konstantin Wecker am Theresien-Gymnasium das Abitur und schrieb sich in der Musikhochschule in München ein, die er 1970 verließ um an der Universität München Philosophie und Psychologie zu studieren.

Sein Wirken Die Drogenabhängigkeit

1971 gründete er die Rock-Soul-Gruppe „Zauberberg".

Ein Jahr später war er mit Jesus Christ Superstar auf einer Halbjahrestournee und spielte im Fernsehfilm,, Die Autozentauren" mit.

1972 entstand seine erste LP „Die Sadopoetischen Gesänge des Konstantin Wecker". Er arbeitete einige Monate bei der Lach- und Schießgesellschaft.

Zwischen 1972-1974 war K. Wecker als Schauspieler in Sexfilmen tätig. Im Film ,,Beim Jodeln juckt die Lederhose" hat er die Hauptrolle mit seinem eigenen Lied ,,Vroni, duck di her" gespielt.

1974 gründete Konstantin Wecker die Gruppe ,,Team Musikon", mit der er auf Tournee ging. Seine 2. LP ,,Ich lebe in der Stadt" wurde in diesem Jahr herausgegeben.

Zwischen 1975 und 1976 entstanden mehrere LPs.

Mit der LP „Genug ist nicht genug" hatte Konstantin Wecker 1977 vor allem mit dem Kultlied ,,Willy" im deutschsprachigen Raum seinen Durchbruch. Er wurde mit dem Deutschen Kleinkunstpreis und dem Liederpfennig am Ring ausgezeichnet.

1978 bekam er den Deutschen Schallplattenpreis. Er startete zur großen Deutschlandtournee. Sein erstes Buch ,,Eine ganze Menge Leben", mit Liedertexten und Gedichten, erschien. Aus diesem Jahr stammt das Lied „Hexeneinmaleins".

1979 wurde Herr Wecker mit dem Ernst-Hofrichter-Preis ausgezeichnet. Das Lied „Vaterland" erschien.

1980 gab der Künstler einige Konzerte in Holland und Skandinavien. Er pausierte anschließend in der Toskana, wo er ein Tonstudio errichtete. K. Wecker heiratete Caroline Seiser, eine 18jährige Schauspielerin.

1981 erschienen zwei neue Bücher von Konstantin Wecker: ,,Lieder und Gedichte", sowie ,,Und die Seelen nach außen kehren ". Der Künstler ging auf eine 72-Tage-Tournee in Deutschland und Österreich. Es erschien die 3-fach-live-LP ,,Live in München" und die LP „Liebesfluch".

1982 komponierte Herr Wecker die Filmmusik zu „Die weiße Rose".

1983 und 1984 arrangierte er sich als Schauspieler in ,,Pepermint-Frieden" und in ,,Tödlich gilt nicht", sowie in ,,Is' was Kanzler" von Wolfgang Neuss.

Im Oktober 1985 eröffnete der Liedermacher in München die Kneipe ,,Kaffee-Giesing". Ihr war ein Tonstudio angeschlossen. Er wurde von seiner Frau Caroline Seiser geschieden. Im selben Jahr trat Herr Wecker das erste Mal in der DDR auf Initiative eines Pfarrers auf. Der Musiker spielte in der Benzer Kirche. Konstantin Wecker erhielt zum ersten Mal den Südwestfunkliederpreis für ,,Renn lieber, renn".

In den nächsten Jahren schrieb er mehrere Musiken für Theater und Fernsehen unter anderem auch die Musik zu der ARD-Serie ,,Kir Royal" und die Ballettmusik ,,Casanova" für das Stadttheater in Aachen.

1986 arbeitete der Künstler mit Peter Herbolzheimer zusammen.

Die Konzerte 1987 wechselten zwischen mitreißenden Songs und ironisch-zynischen Texten. Sie waren eine Mischung von Jazz, Lyrik und politischem Kabarett.

In den nächsten Jahren entstanden viele neue Lieder mit Weckers Lieblingsthemen: Gesellschaft, Beziehung und Umwelt. Er besuchte Bolivien, Peru und Mexiko. Dort gab er mehrere Konzerte. Konstantin Wecker schrieb weitere Filmmusiken z.B. für den ARD-Film ,,Hausmänner".

1988 gab der Künstler die LP „Ganz schön, Wecker" heraus und begab sich mit dem Modern String Quartett auf Tournee.

1989 hatte K. Wecker den Jahreshöhepunkt mit dem Konzert zur 200-Jahrfeier im Englischen Garten, München. Er spielte vor 150 000 Zuschauern.

1990 wurde er zum zweiten Mal mit dem „Südwestfunk Liederpreis" ausgezeichnet.

1991 startet er eine Europatournee mit den Künstlern Wolfgang Dauner und Charlie Marian.

Herr Wecker bekam 1992 den Kritikerpreis für „Classics".

1992 gab Herr Wecker in der Wiener Staatsoper einen Querschnitt seiner in 20 Jahren geschriebenen Werke. Auf der Buchmesse stellte er das Buch „Uferlos" vor.

1993 erschien die Cd ,,Uferlos" in dem der Künstler einen „anderen Wecker" ankündigt.

Er bekam in diesem Jahr den Südwestfunkliederpreis für ,,Die Ballade von Antonio Amadeu Kiowa".

In den nächsten 2 Jahren (1993 &endash; 1995) arbeitete K. Wecker an verschiedenen Filmmusiken. Die Bücher ,, Sag nein"(politische Lieder 1977-1992) „Schon Schweigen ist Betrug" (die kompletten Liedertexte) erschienen.

1995 wurde er mit dem „Kurt-Tucholsky-Preis" ausgezeichnet.

Die Drogenabhängigkeit Der Neuanfang

Am 29.11.1995 wurde Herr Wecker wegen Kokainbesitz und Konsum verhaftet und gegen eine Kaution von 300 000 DM zwei Wochen später aus der Untersuchungshaft entlassen.

Der Neuanfang Zukunft

Am 23. Dezember 1995 gab Konstantin Wecker in der Charterhalle Riemer am Flughafen München Dankeschönkonzert nach der Untersuchungshaft, in dem er ankündigt sein Leben zu verändern.

1996 heiratet er die 21jährige Annik Berlin. Eine Herbsttournee mit einem 17köpfigem Chor aus Kamerun musste er wegen geringer Nachfrage vorzeitig beenden.

Seine Firma ,,Team Musikon Konstantin Wecker GmbH" musste Konkursantrag stellen. Es folgte eine Tournee mit 170 Veranstaltungen auf denen er sein „Leben in Liedern" vorstellte.

Am 26. September 1996 wurde Herr Wecker zu zweieinhalb Jahren Haft ohne Bewährung wegen Kokainkonsums verurteilt. Der Berufung beim Landgericht 1998 wurde nicht stattgegeben.

1999 hob das Oberst Bayrische Landesgericht dann seine Verurteilung in einem zweiten Berufungsverfahren auf. Das Landgericht hatte die Klärung der Schuldfähigkeit Herrn Weckers zur Tatzeit vergessen zu klären.

1997 wurde sein Sohn Valentin Balthasar geboren.

Zum 100 Geburtstag von Bertold Brecht veröffentlichte Konstantin Wecker eine CD mit vertonten Brecht-Gedichten. Besonders bekannt sind die Titel: „Oh die unerhörten Möglichkeiten" und „ Vom Glück des Gebens" Der Musiker gründete eine 8-köpfige Band, mit der er Deutschland Italien und Österreich besuchte. Die Live&endash;Doppelt-CD ,,Konstantin Wecker live 98" kam begleitend zu der Herbsttournee heraus.

In diesem Jahr entstand das Wintermärchen ,,Es lebte ein Kind auf den Bäumen".

Am 19.01.2000 wurde sein zweiter Sohn Tamino Gabriel geboren, kurz nach der Uraufführung des Stückes „Mina ein Musical" von Michael Wildenhain, für das Herr Wecker de Musik entwickelte.

Am 1.06.2000 wurde der Drogenprozess von Konstantin Wecker in München wieder aufgenommen. Er wurde zu 20 Monaten auf Bewährung sowie zu einer Geldbuße von 100.000 DM verurteilt. Der Künstler engagierte sich gegen Drogensucht. Er trat auf Einladung der Landesapothekenkammer in der Stuttgarter Liederhalle auf. Er erhielt den Regenbogen-award ( Ein Medienpreis).

2001 entstand unter anderem das Kindermusical „Petterson und Findus". Des weiteren entwickelte er die Musik zu dem Kindermitmachmusiktheater „Tamino Pinguin".

Zukunft Seine Lebenseinstellung

Im Januar 2002 arbeitet Herr Wecker an der Musik zu dem Fernsehdreiteiler von Bernd Fischerauer „In Mitten des Lebens", in dem er eine Rolle spielt.

Danach setzt der Künstler seine Tournee, die er im Herbst begonnen hat, fort. Herr Wecker arbeitet mit Christin Berg das vierte Kindermusical „das Dschungelbuch" vor, das Ende Juni in Cuxhaven Premiere haben wird.

Seine Lebenseinstellung

der Liedermacher, Sänger, Schauspieler und Schriftsteller ist ein Mensch von überströmender Kreativität, immer auf der Suche nach Neuem. Er macht keine halben Sachen. So schafft er es einerseits Eingang in das Handbuch der Rauschdrogen und andererseits einen Eintrag ins Dudenlexikon zu bekommen.

Er ist bekannt für das Aufgreifen von politisch gesellschaftlichen Themen. Er gehört keiner Partei an. Er möchte sich in kein unveränderbares System anpassen. Kultur muss für ihn frei von Politik sein. Es versteht sich nicht als Sprachrohr von Politikern.

Seine Wege und Ziele ändern sich in jedem Lebensabschnitt. Seine innere Entwicklung definiert sich in jedem Lebensabschnitt, jeden Tag aufs Neue. Seine Lieder entwickeln sich aus dem tiefen Geistigen heraus.

Zum Beispiel : aus „Es gibt kein Leben ohne Tod":

Zitat: „Die Inspiration, dieser wunderbare, dem Denken entwachsene Dämmerzustand in dem die Töne und Sprachbilder dich überfluten, wie aus einem anderen Daseinskreis entspringen, Sätze, die aus dem Innersten der Seele steigen, als gehörten sie einem gar nicht selbst und geben doch die einzig wahrhaftige Auskunft über das eigene Leben."

Seine Musik verändert sich im Laufe seines Lebens: vom Liedermacher bezogene Musik über seine klassische Phase bis hin zum Jazz & Blues.

Texte, die er vor 20 Jahren schrieb, hatte er noch nicht rational begriffen oder erlebt. Er war oft im Widerspruch mit dem Gesagten und Geschriebenen mit dem wirklichen Leben. In seiner Jugend lebte er seine Leichtigkeit. Irgendwann passte die Leichtigkeit nicht mehr in sein übriges Leben .Es führte ihn in eine Krise. In seinem Lied ,,Genug ist nicht genug" schreibt er: „Du musst alles geben". Der Wunsch im Rausch die Ekstase , der Erkenntnis zu erleben, die Suche nach dem Glück, führte ihn in die Sucht.

Er brauchte die Droge, um sich fallen zu lassen, um das Wesentliche und Eigentliche im Leben zu finden. Der Drogenmissbrauch brachten ihm das Elend.

Die Sucht gehörte zu seinem persönlichem Lebensweg. Er erkannte , dass die Droge ihn zum Gefangenen seiner eigenen, engen Welt machte. Dies versperrte Wecker seine Wege. So schrieb er nach dem Drogenkonsum das Lied:,, Das Erwachsenwerden", in dem er die Erkenntnis über das Erwachsenwerden und Verantwortung treffend beschreibt.

Heute kann er zu seinem Alter stehen.

In der Sandammer virtuellen Literaturzeitschrift beschreibt Herr Wecker seinen Trieb sich ausdrücken zu müssen, entweder durch Komposition, Schriftstellern, Singen oder Klavierspielen.

Er beschreibt dies für sich als eine Form der Meditation. Dies baut seine Seele auf.

Er liebt Brecht, weil er mit ihm eine Seelenverwandtschaft spürt, was ihn dazu veranlasste einige seiner Gedichte zu vertonen. Die von Brecht benutzten Metaphern sprechen ihn besonders an

In einem Interview im Deutschen Allgemeinen Sonntagsblatt (11/99) beschreibt sich Konstantin Wecker als religiös ans Christentum aber an keine Konfession gebunden Er sieht sich als Mystiker, der versucht Religionen zu verbinden. Er glaubt, dass das Leben nach dem Tode weitergeht, aber dass man sich seine Seele erarbeiten muss: „Schritt für Schritt".

Herr Weckers Alptraum ist die Langeweile. Der Versuch, der Langeweile zu entfliehen, hat sein Leben bestimmt. Er beschreibt sich als Mensch voll überströmender Kreativität, ein Mensch der sich nicht mit Grenzen abfinden kann . Heute nach dem er den Drogenkonsum hinter sich ließ, frei ist, kann Her Wecker eine neue Leichtigkeit erleben. Er kann seinem Wunsch sich als Mensch weiter zu entwickeln nachkommen. Drogenfrei setzt er sich aktiv für die Anti-Drogen-Bewegung ein. Er kann für sich und seine Familie Verantwortung übernehmen.


Quellen:
www.reading.de
www.wecker.de
www.apotekenkammer-bw.de/aktivitaeten/suchtforum/wecker.html
www.munziger.de
www.sandammeer.at/portraits/wecker-interview.html
www.sonntagsblatt.de/artikel/1999/11/11/-s4.htm
Alexander Kinsky: archiv.wecker@gmx.de