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1620 Vorgeschichte
1627 Frühe Kindheit
1636 Jugend
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Christina von Schweden
zusammengestellt
von Martin Schlu © 28. Juli 2012
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- 1620
Gustav II. Adolf, genannt „der Große“, gemalt
von einem holl. Maler aus dem Kreis um M.J. vam Miereveld. Das Bild
hängt im Statens Konstmuset (Staatliches Kunstmuseum) in Stockholm.
Angaben: Buckley, 535
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König Gustav II. Adolf von Schweden (1594–1632) reist im Alter von 25 Jahren im Frühling inkognito als „Adolf Karlsson“ nach Berlin an den Hof des jungen Kurfürsten Georg Wilhelm von Brandenburg (1595-1640). Gustav Adolf
hat den Zeitpunkt so abgepaßt, daß Georg Wilhelm nicht in Berlin ist
(er muß in Königsberg nach dem Rechten sehen) und er alleine mit dessen
Frau Elisabeth
von der Pfalz (1597–1660) und der Mutter des Kurfürsten, Anna,
besprechen kann, was zu tun ist, damit er ihre zwanzigjährige Schwester
Maria
Eleonora von Brandenburg
(1599–1655) heiraten kann. Beim Kurfürsten selber hätte Gustav Adolf keine Chance, denn denn der würde seine Schwägerin
lieber nach Polen verheiraten um den katholischen König Sigismund III.,
seinen Lehnsherren, ruhig zu stellen. Noch ein Protestant in der
Familie muß nicht sein - wer weiß, wie lange die Polen stillhalten....
Außerdem ist der der polnische König
mächtiger als der Brandenburger Kurfürst und vor allem ist er näher an Berlin und
könnte dort einmarschieren, denn mit den Schweden liegt Sigismund III. bereits im
Krieg.
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- König Charles I. von England wäre als Heiratskandidat für Maria Eleonora allerdings auch nicht
abgeneigt und so muß der protestantische König von Schweden einen
anderen Weg gehen als den üblichen, wenn er sich gegen zwei andere
Könige durchsetzen will.
Er läßt
also seinen Charme bei Elisabeth und
Anna spielen und weist auf seine Bildung hin. Er spricht damals schon
einige Sprachen fließend: Deutsch, Schwedisch, Französisch,
Niederländisch und natürlich Italienisch, Latein und Griechisch. Später
kommen übrigens noch ein paar
slawische Sprachen dazu. Gustav Adolf ist also umfassend humanistisch
und
militärisch gebildet, hat Sinn für Kunst
und außerdem ist er ein guter Lautenist.
- Übrigens ist Elisabeths Bruder, Friedrich V. von der Pfalz
gerade zum böhmischen König gewählt worden und so bewegt man sich
durchaus vertraut im europäischen Hochadel, auch, weil die meisten Königshäuser eng
miteinander verwandt sind - später wird dies noch eine Rolle spielen. Im Laufe der nächsten Tage und Wochen bekommt Gustav Adolf jedenfalls Elisabeth
von der Pfalz und Anna von Brandenburg auf seine Seite und am 21. Juli reist er nach gefeierter Verlobung wieder nach Stockholm ab.
- Für alle Fälle schaut sich Gustav Adolf - allerdings inkognito als "Offizier Garp" - auch
noch Katharina-Sophie von der Pfalz an, die ältere Schwester
Friedrichs und Elisabeths von der Pfalz, doch die erkennt ihn nicht, murmelt etwas auf französisch
von den "blöden Schweden" und hat das Pech, daß Gustav Adolf dies ganz
gut versteht. Da wird aus der möglichen Alternative nichts.
- Parallel dazu wird am 9. August Friedrich Wilhelm, der
am 10. Februar geborene Thronfolger des Kurfürsten Johann Georg,
getauft. Der Vater ist immer noch in Königsberg auf Dienstreise und
läßt ausrichten, man solle das Kind ohne ihn taufen lassen. Auch hier deutet sich Entscheidendes an: Johann Georg
möchte eine reformierte Taufe, seine Mutter Anna bleibt als
Lutheranerin der Taufe fern und setzt damit diese Religion als
gleichberechtigt durch und wieder kann Johann Georg die getroffenen
Entscheidungen später nur abnicken.
- Nachdem Gustav Adolfs Vertrauter, der Reichskanzler Axel Oxenstierna, im September mit dem Geheimen Rat Preußens die genauen Modalitäten ausgehandelt hat und alle
Hindernisse beseitigt sind, heiratet der schwedische König die preußische Prinzessin Maria
Eleonora am 25. November 1620 in Stockholm. Bereits
da gibt es den ersten Knatsch zwischen der jungen Königin und der
Königsmutter, denn die will ihre Reichinsignien nicht
herausrücken, so daß auf die Schnelle ein neues Szepter und ein neuer
Reichsapfel angefertigt werden müssen und außerdem ist Stockholm ein
besseres Dorf und überhaupt nicht mit dem brandenburgischen Berlin zu
vergleichen. Maria Eleonora dämmert, daß sie sich auf etwas eingelassen
hat, wobei sie nicht glücklich wird und die schwedische Bevölkerung
empfindet die von Kultur verwöhnte Königin als arrogant und akzeptiert
sie nicht. Zumindest wird sie schnell schwanger.
- 1621
Im August kommt der ersehnte Thronfolger zur Welt -
allerdings als Totgeburt. Der König ist traurig, die Königin
verzweifelt, aber Stockholm ist nicht London und Gustav Adolf nicht
Heinrich VIII. - auch die Moral ist hundert Jahre weiter.
- 1624
Wieder wird ein Kind geboren, diesmal ist es ein
Mädchen. Es lebt zwar, stirbt aber am Ende des Jahres und die Eltern
sind allmählich verzweifelt. Die biologische Uhr tickt vor knapp 400
Jahren einfach schneller als heute und vier Jahre nach der Hochzeit wird
es eng, wenn kein Thonfolger zustande kommt.
- 1625
Die Eltern haben sich Mühe gegeben und und Maria
Eleonora ist wieder schwanger, doch nun kommen drei Schicksalsschläge:
Im Februar stirbt erst ihr Bruder, der „Winterkönig“ Friedrich V. von
der Pfalz, im April stirbt Maria Eleonoras
Mutter in Berlin und im Mai hat Maria Eleonora sich zwar von den Todesfällen
erholt, gerät aber bei einem Schiffausflug in ein kleineres Unglück,
hat wieder entsprechend Streß und es kommt am Abend des Tages zu einer
Früh- und Totgeburt.
- Nun wird es für die schwedische Krone sehr eng, denn
der jüngere Bruder Gustav Adolfs ist mittlerweile in Polen gefallen und
wenn es keinen Wasa-Erben gibt, fällt die schwedische Krone nach dem Tod
Gustav Adolfs an den polnischen König Sigismund III. , dann würde den
protestantischen Schweden wieder der Katholizismus aufgezwungen und es
droht ein Bürgerkrieg - keine für Gustav Adolf akzeptable
Entwicklung. Ein Prinz muß her!
- 1626
Am
7. oder 8. Dezember (julianisch) bzw. am 17. oder 18. Dezember (gregorianisch) wird Gustav II. Adolf und Maria
Eleonora in Stockholm endlich ein lebensfähiges Kind geboren, das
sofort als Thronfolger anerkannt wird, denn ob es zu einem weiteren
Kind kommen kann, weiß man nicht, weil die Mutter
mit nun 27 Jahren als recht alt gilt.
Der Vater erkennt das
Kind deswegen zur Sicherheit sofort als Thronfolger an und
erfährt erst im Nachhinein, daß der neue Prinz ein Mädchen ist -
vorher hat sich keiner
getraut, es ihm beizubringen.
- Das Kind bekommt den Namen Kristina (im Folgenden der in Deutschland allgemeinen üblichen Schreibweise „Christina“ angepaßt). Seitenanfang
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