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- Biographie Hugo
von Hoffmansthal
- zum "Jedermann"
erstellt
von Martin Schlu, ©2005
- 1874
- 1891
- 1892
- 1893
- 1894
- 1898
- 1899
-
1900
- 1901
-
1902
- 1906
- 1911
- 1912
- 1914
-
1917
-
1920
(Jedermann)
-
1921
- 1929
- 1933 -
- 1874
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- Hugo von
Hofmannsthal (Hugo Laurenz August Hofmann Edler
von Hofmannsthal) wird am 1. Februar 1874 als
einziges Kind des Juristen und Bankbeamten Dr.
Hugo von Hofmannsthal (1841-1915) und dessen
Frau Anna Maria (geb. Fohleutner, 1849-1904) in
Wien geboren. Ein Jahr vorher ist der Vater vom
Judentum zum Katholizismus koinvertiert,
außerdem haben die Eltern noch
italienische, schwäbische und
österreichische Wurzeln. In der Familie
wird auf Bildung besonderen Wert gelegt:
Bücher, und Theaterbesuche sind Hugos
Hauptbeschäftigung als Kind und
Schüler.
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- 1891
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- Durch den Vater
bekommt Hugo im Café Griensteidl Kontakt
zu böhmischen Schriftstellern wie Hermann
Bahr und Arthur Schnitzler. Noch als Gymnasiast
kommt es zur ersten Begegnung mit Stefan George,
in dessen "Blättern für die Kunst"
viele seiner Gedichte unter dem Pseudonym Loris
veröffentlicht werden. Unter dem Pseudonym
Theophil Morren veröffentlicht Hugo sein
Versdrama "Gestern" und erregt zum ersten Mal
Aufsehen in der Öffentlichkeit. Er gilt als
"Wunderkind" des gebildeten Wiener
Großbürgertums und baut seine
Kontakte aus, u. a zu Stefan Zweig.
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- 1892
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- Hofmannsthal
beginnt das Jurastudium an der Wiener
Universität. Das lyrische Drama "Der Tod
des Tizian" erscheint in Stefan Georges
'Blättern für die Kunst' als erstes in
einer Reihge von weiteren Werken wie
"Vorfrühling", "Weltgeheimnis", "Ballade
des äußeren Lebens".
veröffentlicht. Es gibt häufig
Spannungen zwischen Hofmannsthal und George.
Für Arthur Schnitzlers Drama "Anatol"
schreibt Hofmannsthal einen lyrischen
Prolog.
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- 1893
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- Der Einakters
"Der Thor und der Tod" entsteht.
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- 1894/95
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- Nach der ersten
juristischen Staatsprüfung leistet
Hofmannsthal seinen Militärdienst als
Einjährig-Freiwilliger beim
Dragoner-Regiment in Göding (Mähren)
ab. Er wechselt danach an der Wiener
Universität zur Romanistik. Es kommt zu
ersten Veröffentlichungen in "PAN", einer
Jugendstil-Zeitschrift.
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- 1898
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- An der Wiener
Universität promoviert Hofmannsthal,
nachdem er von Jura zur romanischen Philologie
gewechselt hat. Das Drama "Frau im Fenster" ist
das erste Theaterwerk Hofmannsthals und hat in
Berlin Uraufführung. Durch sein Engagement
für das Theater kommt es zum Bruch der
Freundschaft zu Stefan George.
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- 1899
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- Das Drama "Das
Bergwerk zu Falun" entsteht.
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- 1900
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- Die
Bekanntschaft mit dem Komponisten Richard
Strauss ist der Anfang einer Zusammenarbeit, die
ab 1906 zu den Libretti für die Opern
"Elektra", "Der Rosenkavalier", "Ariadne auf
Naxos", "Die Frau ohne Schatten" und "Arabella".
führt. Eine Reise nach Paris führt zur
Bekanntschaft mit Auguste
Rodin.
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- 1901
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- Eine
Habilitationsschrift für die Professur
eines Lehrstuhls für romanische Philologie
über die Entwicklung des Dichters Victor
Hugo wird zwar fertig, jedoch zieht Hofmannsthal
die Arbeit zurück, verzichtet auf die
Professur und lebt fortan als freier
Schriftsteller, vor allem für das Theater
in Rodaun bei Wien.
- Hofmannsthal
heiratet eine junge Frau aus seinem eigenen
sozialen Lebenskreis, Gertrud (Gerty)
Schlesinger (1880-1959), Bankierstochter aus
jüdischer assimilierter Familie, bleibt ein
Leben lang mit ihr zusammen und hat mit ihr drei
Kinder: Christiane (1902-1987), Franz
(1903-1929) und Raimund (1906-1974).
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- 1902
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- Der sogenannte
"Lord-Chandos-Brief" entsteht, ein fiktiver
Brief des Lord Chandos an seinen Freund, den
Philosophen und Naturwissenschaftler Francis
Bacon, der zum ersten Mal die für die
moderne Literatur charakteristische
Sprachskepsis ausdrückt - ein Thema, auch
seiner späteren Komödien.
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- 1906
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- Das erste
Libretto für eine zwanzigjährige
Zusammenmarbeit mit Richard Strauß wird
fertiggestellt. Seit 1901 hat Hofmannsthal daran
gearbeitet, Premiere ist erst drei Jahre
später, am 25. 1. 1909. Thema sind die
aktuellen Theorien Sigmund Freuds über
Vaterbindung, verdrängte Sexualität
und deren Folgen.
- Kurz hinterher
folgt "Salome" (1906). Später wird zum Duo
Strauß/Hofmannsthal auch noch der
Regisseur Max Reinhardt
stoßen.
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- 1911
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- Die
Uraufführung des "Rosenkavalier" unter Max
Reinhardts Regie findet am 26. Januar in Dresden
statt. Die Musik ist wieder von Richard
Strauß. Beeinflußt wird die
Zusammenarbeit durch Wagners Operntheorie des
"Gesamtkinstwerks". Der "Rosenkavalier" wird
sehr schnell populär und ist es bis heute
geblieben. Ebenfalls abgeschlossen wird der
"Jedermann"
ein Theaterstück in der Tradition eines
Mysterienspiels der Renaissance.
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- 1912
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- Die
nächste Uraufführung der
Zusammenarbeit mit Richard Strauß und Max
Reinhardt findet am 25. Oktober in Stuttgart
statt: "Ariadne auf Naxos".
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- 1914
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- Zu Beginn des
Ersten Weltkriegs wird Hofmannsthal mit
kulturpolitischen Aufgaben im
Kriegsfürsorgeamt betraut und
veröffentlicht national gesinnte Texte in
der "Neuen Freien Presse" - nichts
Verwerfliches, weil dieses Denken im Trend
ist.
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- 1917
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- Richard
Strauss, Hugo von Hofmannsthal, Max Reinhardt
und Franz Schalk gründen die Salzburger
Festspiele. Das bis heute zentrale Werk ist der
"Jedermann" von 1911, der umgearbeitet wird und
für den der finnische Komponist Johann
Sibelius bereits 1916 eine Vertonung geschrieben
hat.
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- 1920
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- Hofmannsthal
beginnt mit der Arbeit an der zentralen
Theaterschöpfung seiner Spätzeit, dem
Trauerspiel "Der Turm", von dem in den Jahren
1923 bis 1928 drei Druckfassungen erscheinen.
Uraufführung: 4. Februar 1928 am
Prinzregententheater in München.
Außerdem schreibt er Texte für
Ballette für den Stummfilm.
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- Am 22. August
wird erstmals der "Jedermann" unter Leitung von
Max Reinhardt auf den Treppen des Salzburger
Doms aufgeführt und entwickelt sich zum
Kultstück, weil die Kombination von
Spielort ( Innenhof des erzbischöflichen
Palastes) und Stadtlage ( unterhalb des
Friedhofs mit viel Natur am Fuß des Berges
) in dieser Kombination bis heute einzigartig
ist. Man kommt schnell zu der Erkenntnis,
daß der Jedermann eigentlich nur hier
gespielt werden kann, wo Kirche, Moral und Tod
extrem aufeinanderprallen und akustisch und
dramaturgisch paßt die Spielstätten
optimal.
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- oben: Lage des
Doms in Salzburg, unterhalb des Machtzentrums
der Festung, unten: Fassade des Doms
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- oben:
Domfassade, unten Teile der
Aufbauten
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- Gerüste
für die Zuschauer vor dem Dom,
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- Fotos:
©Susanne Coburger-Schlu, 2005
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- 1921
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- Das Drama "Der
Schwierige" entsteht.
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- 1929
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- Am 15. Juli
stirbt Hugo von Hofmannsthal in Rodaun beim
Aufbruch zur Beerdigung seines Sohnes Franz, der
sich zwei Tage zuvor erschossen hat, an den
Folgen eines Herzanfalls.
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- 1933
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- Am 1. Juli
kommt es zur Uraufführung der lyrischen
Komödie "Arabella", der letzten
Zusammenarbeit von Strauss und Hofmannsthal. Die
Nazis setzen seine Werke auf den Index und erst
ab 1945 wird Hofmannsthal wieder gespielt.Die
Gesamtausgabe seiner Werke lag erst 1959
vor.
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- Quellen:
- http://www.dhm.de/lemo/html/biografien/hofmannsthalHugo/
- http://www.navigare.de/hofmannsthal/bio.htm
- http://www.kirjasto.sci.fi/hugohof.htm
- (alle
16.12.2005)
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