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Frührenaissance
Jakob (Giacomo) Arcadelt (um 1505 - nach
1544)
Der niederländische Komponist, Jakob (Giacomo)
Arcadelt wurde um 1505 geboren und starb vermutlich
1568 in Paris. Er war Schüler von Josquin
Desprez, wandte sich in jungen Jahren nach Italien
und freundete sich dort mit Michelangelo an. Er
wurde nach 1540 päpstlicher Kapellsänger
in Rom und ab 1545 war er Kanonikus in
Lüttich, ehe er 1555 nach Paris ging. Neben
Messen, Motetten und Psalmen veröffentlichte
er zwischen 1538 und 1544 sechs Bücher mit
drei- und vierstimmigen Madrigalen. Jakob Arcadelt
galt als einer der besten Komponisten im
italienischen Stil. Sein Madrigal "Il bianco e
dolce cigno" wurde lange Zeit als eines der
schönsten Beispiele des A-capella-Stils
gerühmt.
Das (heute) bekannteste Werk von Arcadelt ist
"sein" Ave Maria für vierstimmigen
Chor. Dabei handelt es sich allerdings um einen der
erfolgreichsten musikalischen Betrugsfälle des
19. Jahrhunderts: Der Opernkapellmeister und
Chorleiter Pierre-Louis-Philippe Dietsch
(1808-1865) hat den Chorsatz als seine Entdeckung
ausgegeben, und kein Geringerer als Franz Liszt hat
das Stück sogar für Orgel bearbeitet.
Aber die holprige Textierung ist schon bald Grund
gewesen, Dietsch als eigentlichen Autor zu
vermuten. In der Tat handelt es sich bei diesem Ave
Maria um eine Bearbeitung des dreistimmigen
Chansons "Nous voyons que les hommes" von
Arcadelt.
Quelle: Stretta
Quelle: Stretta
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