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Kulturgeschichte - Mittelalter - Die Hanse - Rostock


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Die Hanse - Rostock  -  Reisebericht Rostock
zusammengestellt von Martin Schlu, 2006 / ergänzt am 16. April 2014
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 Kulturgeschichte - Mittelalter - Die Hanse - Rostock
1160 / 1161 - 1200 - 1218 - 1229 - 1232 - 1232 - 1251 - 1251 1265   - 1270 - 1290 - Seitenanfang
Erstmals wird ein „Roztoc" (slawisch = Flußerweiterung) als Ort an einer Wasserburg in der Nähe einer slawischen Siedlung erwähnt. Zu diesem Zeitpunkt fahren die Lübecker Kaufleute bereits regelmäßig nach Visby/Gotland, um dort Handel zu treiben. Der Hafen liegt strategisch günstig zwischen Warnowmündung und Ostsee, außerdem in der Verlängerung der Linie Lübeck-Wismar. Mit dem Hafen wächst die Siedlung und die ersten Speicherbauten entstehen.
 

Heute ist der alte Stadthafen ein Anlegeplatz für Sport- und Auflugboote weil die großen Schiffe dort nicht mehr anlegen können und der Rostocker Hafen eher bei Warnemünde liegt. Als Tourismushafen liegt Rostock allerdings noch vor Hamburg und Bremen an erster Stelle in Deutschland.
Foto: Martin Schlu © 2013
 
- 1160  -   um 1200  - 1218 - 1229 - 1232 - 1232 - 1251 -  - Seitenanfang
Deutsche Kaufleute und Handwerker bauen ihre Häuser auf der Anhöhe über der Warnowmündung (am heutigen alten Markt). Die erste Kirche St. Petri wird gebaut, daneben entsteht ein „Wendenviertel" mit slawischer Bevölkerung. Irgendwann in dieser Zeit wird aus der Siedlung eine Stadt.
 
 
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Herzog Heinrich Borwin I. von Mecklenburg (+ 1227) bestätigt Rostocks Stadtrecht mit einer Ratsverfassung nach lübischem Recht, also hat es die Stadtrechte schon früher gegeben.
 
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Nach Erbteilung des Herzogtums Mecklenburg wird die „Herrschaft Rostock" das regionale Machtzentrum des Herzogs.
 
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Die Rostocker Mittelstadt entsteht um die St. Marien-Kirche.

Ohne Parallaxenausgleich kriegt man die Kirche nicht aufs Bild, daher nur ein Ausschnitt. Foto: Martin Schlu, © 2006
 
1160 - 1200 - 1218 - 1229 - 1232 - 1232 1251 - 1252 - 1259 - 1260Seitenanfang
Rostocker Kaufleute erhalten dänisches Privileg für Schonen in Südschweden und steigen ins Salzheringsgeschäft ein. Damit kommen sie natürlich der Hanse, ib. Lübeck in die Quere und fliegen später auch aus der Hanse, sie werden "verhanst".
 
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Die Rostocker Neustadt wird um die St. Jakobi-Kirche gebaut, alle drei Teilstädte legen zusammen und kaufen die Rostocker Heide, damit sie Holz in großem Stil an die Hanse verkaufen können. (Die Lüneburger hatten früher schon einmal Ähnliches getan und ihren Wald so effektiv für die Salzherstellung verheizt, daß nur noch ein Heidegebiet existiert, aber sie haben damit viel Geld verdient). Damit hat Rostock zwei gute Einnahmequellen. Heute wird im Rostocker Hafen allerdings russisches Holz aus der Taiga umgeschlagen, die eine Hälfte geht nach Italien und wird zu Vollholzmöbeln verarbeitet, die andere Hälfte wird zur Preßspanplatte, z.B. bei IKEA.


 1200 - 1218 -1232 - 1251  - 1251 - 1252 -1259 - 1260 - 1260  - 1265 - 1265 - 1270 - 1290 - Seitenanfang
Gründung der „Städtehanse" im ersten Städtebund von Lübeck, Wismar und Rostock: Wahrung der Handelsinteressen, Schutz vor Piraten.

 
 1200 - 1218 - 1232 - 1251 - 1251 - ab 1260  - 1265 - 1265 - 1270 - 1290Seitenanfang
Der Stadtmauergürtel wird begonnen und die nächsten Jahrhunderte immer weiter ausgebaut. Sie ist auf sieben Meter Höhe ausgelegt und hat damit drei Meter mehr als Wismar. Restaurierungen wurden immer mal wieder durchgeführt und heute gibt es noch ca. einen Kilometer Meter intakte Mauer zu besichtigen, wenn auch nicht am Stück.
 
Stadtmauer in der Nähe des Kröpeliner Tor, Foto: Martin Schlu, © 2006
1160 - 1200 - 1218 - 1229 - 1232 - 1232 - 1251 -   bis 1265 -  1270 - 1290  - 1301 - 1311  - 1319 - 1323 - Seitenanfang
Die drei Rostocker Teilstädte (Wendenviertel, Mittelstadt und Neustadt) bekommen einen gemeinsamen Rat, der im neu gebauten Rathau am Neuen Markt tagt. Mehrere Klöster werden gegründet (Franziskaner und Dominikaner), daraus entstehen die ersten Klosterschulen, zwei Krankenhäuser und die städtische Pfarrschule bei St. Marien.
 
- 1218 - 1229 - 1232 - 1232 - 1251 1265 - 1270  - 1290  - 1301 - 1311  - 1319 - 1323 Seitenanfang
Ein Kloster mit Zisterziensernonnen entsteht bei derspäteren Hl. Kreuz-Kirche. Heute ist dort das Stadtmuseum Rostock, aber man kann eine ehemalige Wohnzelle besichtigen.

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In Rostock werden 77 verschiedenen Handwerksgruppen gezählt, mehr als überall sonst.
 
1265  - 1270 - 1301-19   - 1311  - 1319 - 1323 - 1358 - 1396Seitenanfang
Die „Herrschaft Rostock" wird vom Königreich Dänemark vereinnahmt.

 
1265  - 1270 - - 1301 1311-14  - 1301 - 1311  - 1319 - 1323 - 1358 - 1396Seitenanfang
Die Rostocker Kämpfe mit König Erich von Dänemark rufen in der Stadt Streit zwischen Patriziern und Handwerkszünften hervor, am Ende kapituliert die Stadt vor den Kaufleuten und die Kaufmannschaft hat wieder die politische Gewalt.

 
1265  - 1270 - 1301 - 1311 - 1319/23  - 1301 - 1311  - 1319 - 1323 - 1358 - 1396Seitenanfang
Herzog Heinrich v. Mecklenburg wird neuer Stadtherr von Rostock.

 
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Rostock kauft Warnemünde vom Mecklenburger Herzog, zwei Jahre später auch das Münzrecht. Markenzeichen wird der geflügelte Drache.

 
1358  - 1301 - 1311  - 1319 - 1323 - 1358 - 1396Seitenanfang
Rostock erwirbt die volle Gerichtsbarkeit (ohne herzogliche Vogtei).

 
- 1301 - 1311  - 1319 - 1323 - 1358 - 1396
Der Rostocker Bürgermeister Winhold Baggel stiftet seinen Hof für ein Kartäuserkloster, damit dort für ihn gebetet wird und als Dank dafür, daß Herzog Albrecht aus schwedischer Gefangenschaft befreit wurde (von Störtebeker?). Dieses Kloster wird die nächsten Jahre wohlhabend, nicht nur durch die Einkünfte von den umliegenden Dörfern und Höfen, sondern auch durch Einnahmen aus dem Lüneburger Salzgeschäft.
 
- 1301 - 1311  - 1319 - 1323 - 1358 1396 - 1419
Das päpstliches Privileg zur Gründung einer Universität wird Rostock erteilt. Ausgebildet werden sollen Juristen, Ärzte und Theologen. Es kommen in der Folge Studenten aus dem ganzen Hanseraum, um in Rostock zu studieren.
  
 
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Ein niederdeutsches Gesangbuch mit lutherischen Liedern für „werkleute" wird vom Kaplan der Petrikirche Joachim Slüter herausgegeben, der seit in Rostock 1523 reformatorisch predigt. Damit liegt Slüter zeitgleich zu Luther, dessen "Wittenbergisches Sangbüchlein" im Vorjahr (1524) veröffentlicht wurde. Slüter setzt die lutherische Stadtreformation bis 1531 durch. 1532 später stirbt er - vermutlich durch eine Vergiftung - und der Ratssyndikus Dr. Johannes Oldendorp setzt sein Werk fort. Die Hansestädte werden die bürgerlichen Zentren der neuen Konfession und der katholische Glauben wird ab 1534 vehement unterdrückt, die Andersgläubigen werden in Norddeutschland und den Niederlanden als "Papisten" beschimpft. Slüters Grab an der Petrischanze unterhalb der Petrikirche ist aber immer noch einen Besuch wert.

Der Text lautet: 
Grabmal des Magisters Joachim Slüter
welcher im Jahre des Herrn 1523 das Evangelium
in dieser Stadt rein zu predigen anfing, deshalb
vergiftet ward, und am Pfingsttage 1532 starb.
 
1301 - 1311  - 1319 - 1323 1358 - 1396 - 1419 - 1525 - 1565 -  1565 1573  - 1584 - 16241669   -   Seitenanfang
Die Pest fordert 1.500 Todesopfer.

 
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Die Rostocker Erbverträge stärken die Stellung des Mecklenburger Herzogs über die Hansestadt. Teilweise gehen städtische Rechte verloren, doch die Stadt stärkt ihre Stellung als Handelsmacht im Ostseeraum.

 
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Dies Jahr wird das schlimmste Jahr in der Hexenverfolgung; siebzehn Frauen und ein Mann werden auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Allerdings ist dies nicht ungewöhnlich, denn in andren Städten passiert dies auch, vorzugsweise nach Hagelstürmen, Hochwassern oder Mißernten - man braucht einen Schuldigen. Wirtschaftlich geht es der Stadt allerdings in diesem Jahr gut, ihre Reeder haben zusammen 100 große Schiffe, allerdings sind nur sechs davon für Fahrten nach Bergen tauglich.

 
- 1301 - 1311  - 1319 - 1323 - 1358 1565 1573  - 1584 - 1624 - 1624 1669   -   Seitenanfang
Eine weitere Pestepidemie bricht aus (dabei ist mein Urahne
Jochim Schlu offensichtlich gestorben, nachdem er ab 1588 am Burgwall gewohnt haben soll).

 
- 1301 - 1311  - 1319 - 1323 - 1358 --  1565 1573  - 1584 - 16241669   1669  -   Seitenanfang
Der letzte Hansetag in Lübeck löst den Städtebund der Hanse auf.


Neuere Geschichte zu Rostock
 
Quellen:
Museum der Stadt Rostock
Das Unterrichtsthema „Stadt im Mittelalter". Herausgegeben von Dr. Thomas Schwark und Ulrich Bongertmann
www.uni-rostock.de/bildung/download/fortbildungsmaterial/rub-03.pdf
 
Links:
Rostock.de
Stadt Rostock - Tourismus
Kreidefelsen.de
 
 
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