Anfangsseite
1483
- 1501
Kindheit
und Schule
1503
- 1507
Studium
im Kloster
1507
- 1510
Kloster
und Primiz
1511
- 1513
Die Universität Wittenberg
1517
- 1519
Die Reformation
1520
- 1521
Die Folgen der Reformation
1525
- 1530
Die Protestanten
1531
- 1545
Eablierung
des Protestantismus
1546
- 1555
Vom Reichstag zum Frieden
Die
95 Thesen
Reformation
Tetzel
Bauernkriege
Diskussion
Eck/Luther
Texte
Schriften
Luthers
Kirchenlieder
Literatur
und Links
|
Martin
Luther
Die Entwicklung der Protestanten 1525 -
1530
zusammengestellt
von Martin Schlu © 2006/Jan.
2008
|
zurück
- weiter
-
- 1525
Preußen
- 1526
- 1527
- 1528
- 1529
- 1530
-
- Der
Bauernkrieg
- Nachdem im Sommer 1524
die Schwarzwaldbauern als erste gegen die Abgaben der
kirchlichen Grundherren aufmucken, breitet sich diese Tat
sehr schnell in Deutschland aus und findet zahlreiche
Nachahmer. Luther spricht sich in seiner
Weihnachtspredigt 1524 zwar gegen Gewalt und für die
Obrigkeit aus, gerät aber in einen Konflikt zwischen
notwendigen Veränderungen und weiterer Kritik an
gottgegebenen Verhältnissen. Die Lage ist auch sehr
unübersichtlich und auch die weltpolitischen
Konstellationen ändern sich: So wurde Franz I. am
24. Februar von Karl V. gefangengenommen und man
weiß nicht, wie stark der Kaiser noch werden wird.
zu
Karl V.
-
- Seit Februar ist Thomas
Müntzer wieder nach Mühlhausen
zurückgekehrt, obwohl er erst vor wenigen Monaten
von dort verbannt wurde. Wenige Wochen später setzt
er eine Neuwahl des "Ewigen Rates" durch, gewinnt Macht
über die Stadt und Mühlhausen wird eine Art
radikales Zentrum in Thüringen. Kleinere
Aufstände in ganz Deutschland brechen aus
(Schweinfurt, Nürnberg, Rothenburg), aber die
Nachrichtenlage ergibt noch kein klares Bild. In
Memmingen wird eine Denkschrift veröffentlicht
("Zwölf Artikel in Memmingen"), nach der die Bauern
freie Predigerwahl fordern, außerdem die
Abschaffung der Steuer (zehn Prozent), freie Jagd- und
Fischereirechte, Abschaffung der Willkür, die
Aufhebung der Leibeigenschaft und noch ein paar andere
Dinge. Alle Forderungen werden biblisch begründet
und sind eigentlich gemäßigt, jedenfalls im
Geist des Reformationsgedanken geschrieben. Im letzten
Satz erklären sich die Bauern zur
Überprüfung ihrer Forderungen durch die Bibel
bereit und benennen als Richter in ihrer Sache unter
anderem Martin Luther und Philipp Melanchthon - Thomas
Müntzer wird nicht erwähnt.
-
- Die ganze Sache
könnte noch friedlich beigelegt werden, doch Ende
März eskaliert der Aufstand, als der Graf von
Helfenstein, immerhin der Schwiegersohn kaiser
Maximilians I., von wütenden Bauern beim
Spießrutenlaufen mit Mistgabeln erstochen und
totgeschlagen wird. Nun muß der Landesherr
einschreiten und Luther ist im Mai bei Herzog Johann in
Weimar um ihn zu beraten. Er versucht die Bauern mit
Argumenten zu überzeugen und veröffentlicht am
10. Mai den Artikel
"Wider die
räuberischen und mörderischen Rotten der
Bauern", eine Denkschrift, die klarmachen soll, daß
man das Recht nicht mit Gewalt durchsetzen soll, sondern
auf göttlichen Beistand hoffen muß. In dieser
Schrift wird Thomas Müntzer als "Erzteuffel von
Mühlhausen" bezeichnet, jemand, vor dem man warnen
muß. Allerdings gibt es vornehmlich in
Süddeutschland viele mittelgroße Schlachten,
in denen jedesmal einige tausend Bauern kämpfen. Oft
unterliegen die baiern, aber es gibt auch Schlachten,
nach denen sie Zugeständnisse erkämpfen
können und selbst Städte wie Stuttgart oder
Freiburg werden kurzzeitig von den Bauern
besetzt.
-
- Am 15. Mai wird in der
Schlacht bei Frankenhausen das Bauernheer unter
Führung von Thomas Müntzer fasrt
vollständig aufgerieben. Müntzer selbst
überlebt die Schlacht, wird verhaftet, wie
üblich gefoltert und am 27. Mai in Mühlhausen
enthauptet. Damit ist halbwegs Ruhe im Land - knapp
100.000 Bauern sind tot und die überlebenden
Anführer bekommen den ganzen Katalog der
Strafmaßnahmen zu spüren, der im Mittelalter
denkbar ist.
- .
|
- Am 5. Juni
stirbt Friedrich der Weise, bekommt eine
Trauerfeier in der Schloßkirche und
wird unter dem Altar begraben. In der
Vergangenheit hat er Martin Luther den
Rücken gestärkt, wo es nötig
war und es ist nicht sicher, wie die
Geschichte ausgehen wird. Die letzten
Lebenstage versucht er noch im Bauernkrieg zu
vermitteln, doch er ist zu mitgenommen um
noch verhandeln zu können.
-
-
|
Foto: Martin
Schlu, April 2007
|
- Luther
predigt auf der Kanzel
|
- Martin Luther heiratet
am 13. Juni die ehemalige Nonne Katharina von Bora. Damit
setzt er ein Zeichen gegen die Ehelosigkeit der
katholischen Priester und begründet im Prinzip den
evangelischen Pfarrerhaushalt. Katharina bekommt die
nächsten Jahre drei Söhne und drei Töchter
und aus dieser Zeit soll Luthers Spruch
kommen: "in der Woche
zwier <
zweimal>
schadet weder ihm noch ihr"
-
- In
Preußen entsteht der erste evangelische
Staat, als Albrecht von Brandenburg am 9.4. 1525 mit
Polen den Vertrag von Krakau unterzeichnet. Der Deutsche
Orden in Preußen wird aufgehoben, das Ordensland
wird in ein erbliches Herzogtum umgewandelt und am 6.Juli
bekennt sich Albrecht offen zur Reformation und versucht
sie in Preußen auch durchzusetzen. Preußen
1525
Der sächsische Kurfürst Moritz der Beständige, Nachfolger seines
Bruders Friedrich des Weisen, zieht Anfang Juni nach und führt sofort
nach seinem Regierungsantritt die Reformation in Sachsen
ein. Als Landesherr Luthers ist dies ein deutliches Zeichen nach außen
und der Protestantismus wird nun salonfähig. Zahlreiche Reichsstädte
und Reichsfürsten folgen nach. Kirchengüter werden eingezogen und so,
wie die katholische Kirche Macht verliert, gewinnt die lutherische
Kirche dazu.
-
-
1525
-
1526
- 1527
- 1528
- 1529
- 1530
-
Seitenanfang
- Der
Reichstag beschließt die Wahl der Religion dem jeweiligen Landesherren
zu überlassen ("cuius regio eius religio") . Damit wird der von den
Landesherren in Preußen und Sachsen vorher eingeführte Protestantismus
nachträglich legitimiert.
-
Lutherportrait von
Lukas Cranach d. Ä. 1526.
-
- Da Luther in den
Zwanziger Jahren regelrecht in Mode war, gibt es ca. 30
Originale von Cranach, die ihn zeigen.
-
-
1525
- 1526
- 1527
- 1528
- 1529
- 1530
-
-
1525
-
1526
- 1527
- 1528
- 1529
- 1530
-
Seitenanfang
- Das protestantische
Kampflied "Ein' feste Burg ist unser Gott" entsteht und
wird das Evangelische Kirchenlied
schlechthin.
Großansicht Seite (476
k) -
spielbarer
Satz
-
-
1525
-
1526
- 1527
- 1527
- 1529
- 1530
-
Seitenanfang
-
-
-
-
1525
-
1526
- 1527
- 1528
- 1528
- 1529
- 1530
-
Seitenanfang
- Bauernkriege, Schriften,
Katharina Bora, Melanchthon, Müntzer,
Wiedertäufer
- Albrecht
Dürer
stirbt. Luther findet es gut, daß er die
künftige Entwicklung nicht mehr
mitbekommt
-
-
-
1525
-
1526
- 1527
- 1528
- 1529
- 1530
-
Seitenanfang
- Auf dem zweiten
Reichstag in Speyer erheben sich fünf deutsche
Fürsten und vierzehn Reichsstädte gegen einen
Mehrheitsbeschluß, der die Reformation stoppen
soll. Durch diesen Protest haben sie ihren Namen weg,
werden nun "Protestanten" genannt und Kaiser
Karl V.
schäumt vor Wut - hat er doch mit seinem Cousin,
Heinrich
dem VIII. einen
ganz ähnlichen Streß, weil der auch nicht mehr
katholisch sein will.
-
Bilder:
Martin Luther und Katharina von Bora, 1529, Gemälde
von Lukas Cranach d. A. (Werkstatt).
Die Originale befinden sich im Roselius-Haus,
Böttcherstraße, Bremen-Altstadt,
Größe: 37 x 24 cm
Inschrift bei Katharina: "K V BORA SALVABITU PER FILIORUM
GENERACIONEM"
Inschrift bei Martin: "M L IN SILENCIO ET SPERIT
FORTITUDO VESTRA"
- Ein weiteres Cranach-Original hängt in Mailand
-
-
1525
-
1526
- 1527
- 1528
- 1529
- 1530
-
Seitenanfang
- Auf dem Reichstag in
Augsburg verliest Philipp Melanchthon, der engste
Mitarbeiter Luthers, das erste öffentliche
Bekenntnis der Protestanten, die "Confessio Augustana".
Kaiser Karl
V. fordert von
den evangelischen Fürsten, Luther auszuliefern,
dessen Lehre abzuschwören und wieder in den
Schoß der katholische Kirche zurückzukehren.
Doch die Fürsten weigern sich wieder katholisch zu
werden und Karl sieht keine Möglichkeit sie zu
zwingen. Damit setzen sich die protestantischen
Fürsten gegen den Kaiser durch und zementieren die
protestantische Kirche als Landeskirche. Ab da ist der
Protestantismus geduldet, weil man ihn nicht mehr
unterdrücken kann. Dies hat Auswirkungen auf die
freien Reichsstädte. So wird
in Lübeck
die Kirchenordnung umgekrempelt: die Marienkirche wird
protestantisch und aus ehemals katholische Klöstern
werden Lateinschulen.
-
- zurück
- weiter
|