www.martinschlu.de


Kulturgeschichte - 18. Jahrhundert - Friedrich der Große und J.S. Bach


19. Jahrhundert

Berlin und Potsdam

1126
Deutscher Orden
1620
Friedrich Wilhelm
1648
Nach dem Frieden
1650
Münster und Berlin
1701
Preußens Aufstieg
1713
Friedrich Wilhelm I.
1740
Friedrich II.
1749
Friedrich und Bach
1756
Siebenjähriger Krieg
1772
Polnische Teilung
1778
"Kartoffelkrieg"
1786
Friedrich Wilhelm II.
1797
Friedrich Wilhelm III.
1840
Friedrich Wilhelm IV.
1848
Die Revolution
1861
Wilhelm I.
1871
Reichsgründun
1888
Friedrich III.
1918
II. und III. Reich
1933
Der Betriebsunfall
1949
Doppelter Neustart

Literatur

 

Preußen
1749 - Exkurs: Friedrich II. und
Bach
erstellt von © Martin Schlu - Stand: September 2002 (Rev. Juni 2004)

zurück - weiter - Seitenanfang
 
1741 - 1747
 
1741
Nach Malte Korff (133ff) hat Johann Sebastian Bach (1685-1750) bereits eine Berlinreise abbrechen müssen, weil Friedrich II. mit dem Krieg gegen Österreich beschäftigt ist, für Bach keine Zeit hat und der nicht warten kann, denn seine Frau ist krank geworden ist und er muß zurück.
 
1747
Im Mai lädt König Friedrich II. J. S. Bach nach Sanssouci ein und der fährt mit seinem ältesten Sohn Friedemann hin.
 
Schloß Sanssouci von der Gartenseite (Süden) am Nachmittag. Foto: Martin Schlu © Oktober 2006
 
Schloß Sanssouci ist gerade fertiggeworden, überall stehen neue Flügel von Gottfried Silbermann und Friedrich hat auch einige Orgeln von Joachim Wagner aufstellen lassen und Bach soll sie ausprobieren
(Wagner wird zuweilen als "Silbermann Preußens" bezeichnet, Info von Christoph Minke).
 
Es kommt im Musikzimmer zu der historischen Szene, an der Bachs legendäre Improvisationskunst gefragt ist und Friedrich ihm ein Fugenthema stellt, das Bach dreistimmig durchführen soll. Als Bach diese Aufgabe löst, soll er es nun sechsstimmig durchführen, worauf er darauf hinweist, daß er etwas Bedenkzeit braucht.
 
Die Presse schreibt darüber folgendes:
Aus Potsdam vernimt man, daß daselbst verwichenen Sontag der berühmte Capellmeister aus Leipzig, Herr Bach, eingetroffen ist, in der Absicht, das Vergnügen zu geniessen, die dasige vortrefliche Königl. Music zu hören. Des Abends, gegen die Zeit, da die gewohnliche Kammer-Music in den Königl. Apartements anzugehen pflegt, ward Sr. Majest. berichtet, daß der Capellmeister Bach in Potsdamm angelangt sey, und daß er sich jetzo in Dero Vor Cammer aufhalte...Höchstdieselben ertheilten sogleich Befehl, ihn herein kommen zu lassen, und giengen bey dessen Eintritt an das sogenannte Forte und Piano ...
(ganz neu von Christofori erfunden und von Gottfried Silbermann verbessert: ein Klavier, auf dem man forte und piano spielen kann. Wie kennen es heute als Flügel);
... geruheten auch, ohne einige Vorbereitung in eigner höchster Person dem Capellmeister Bach ein Thema vorzuspielen, welches er in einer Fuga ausführen solte. Herr Bach fand das ihm aufgegebene Thema so ausbündig schön, daß er es in einer ordentlichen Fuga zu Papier bringen, und hernach in Kupfer stechen lassen will....
(Berlinischen Nachrichten v. 11. Mai 1747)
 
Insgesamt wird aus dem "Musikalischen Opfer" eine 13teilige Komposition, zwar Friedrich II. gewidmet, aber - ähnlich der "Kunst der Fuge" - ein Lehrbeispiel für Kontrapunktik und Komposition und musikalisch ein Vermächtnis Bachs an die Nachwelt. - Seitenanfang
 
 
1750
Der neue Berliner Dom wird vollendet und ist von Anfang an umstritten. Man hat sich den Neubau anders vorgestellt und findet den Dom so häßlich, daß bereits nach wenigen Jahrzehnten der Ruf nach einem anderen Neubau laut wird. Dies dauert aber noch etwas. (frühere Bauphase) - (nächste Bauphase)
 
 

Quellen:
Alfred Baumgartner: J.S.Bach in : Das große Handbuch der Musik, Kiesel 1989
Martin Geck: Johann Sebastian Bach. rororo-Monographien Bd. 80, Reinbek bei Hamburg 1993
Malte Korff: Johann Sebastian Bach. dtv-Portrait, München 2000
Martin Schlu: Ergänzungen zur Matthäuspassion, Manuskript, 1992/2000
Maarten t'Haart: Bach und ich. Piper, München 2000/TB Piper 3296, München 2002
 
zurück - weiter - Seitenanfang