19.
Jahrhundert
Berlin
und Potsdam
1126
Deutscher
Orden
1620
Friedrich
Wilhelm
1648
Nach
dem Frieden
1650
Münster
und Berlin
1701
Preußens
Aufstieg
1713
Friedrich
Wilhelm I.
1740
Friedrich
II.
1749
Friedrich
und Bach
1756
Siebenjähriger
Krieg
1772
Polnische Teilung
1778
"Kartoffelkrieg"
1786
Friedrich
Wilhelm II.
1797
Friedrich
Wilhelm III.
1840
Friedrich
Wilhelm IV.
1848
Die
Revolution
1861
Wilhelm
I.
1871
Reichsgründun
1888
Friedrich
III.
1918
II.
und III. Reich
1933
Der
Betriebsunfall
1949
Doppelter
Neustart
Literatur
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Preußen
1848 - Die mißglückte Revolution
erstellt
von © Martin Schlu - Stand: 17. Februar
2009
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- Seitenanfang
-
- 1848
- Am 18. März kommt
es in Berlin zu einer Straßenschlacht, bei der es
Hunderte Tote gibt, weil König Friedrich IV. auf die
Revolutionäre schießen läßt. Einer
der Augenzeugen ist der nicht ganz 30jährige
Theodor
Fontane, der
später für den preußischen Landtag
kandidiert und in Berlin als Apotheker arbeitet. Er
berichtet über die Barikadenkämpfe in seiner
Beschreibung "Der 18. März":
- Vom
dreizehnten bis siebzehnten hatten kleine
Straßenkrawalle stattgefunden, alles sehr
unbedeutend, nur anstrengend für die Truppen,
die, weil beständig alarmiert, einen sehr
schweren Dienst hatten. Am achtzehnten früh -
Sonnabend - war man in großer Aufregung, und
soweit die Bürgerschaft in Betracht kam,
freudiger als die Tage vorher gestimmt, weil sich
die Nachricht: »Alles sei bewilligt« in
der Stadt verbreitet hatte. Wirklich, so war es.
Der König hatte dem Andrängen der
freisinnigen Minister, Bodelschwingh an der Spitze,
nachgegeben und war, nachdem er den Wortlaut der
den Wünschen des Volks entgegenkommenden
Edikte verschiedenen, aus den Provinzen, namentlich
aus Rheinland eingetroffenen Deputationen
mitgeteilt hatte, auf dem Balkon des Schlosses
erschienen und hier mit Vivats empfangen worden.
Der Schloßplatz füllte sich immer mehr
mit Menschen, was anfangs nicht auffiel, bald aber
dem König ein Mißbehagen
einflößte, weshalb er zwischen ein und
zwei Uhr dem an Stelle des Generals von Pfuel mit
dem Kommando der Truppen betrauten General von
Prittwitz den Befehl erteilte, die beständig
anwachsende Menschenmasse vom Schloßplatz
wegzuschaffen. Diesem Befehle Folge gebend, holte
General von Prittwitz selbst die Gardedragoner
herbei und ritt mit ihnen durch die
Schloßfreiheit nach dem Schloßplatz.
Hier ließ er einschwenken, Front machen und
im Schritt den Platz säubern. Da stürzte
sich plötzlich die Masse den Dragonern
entgegen, fiel ihnen in die Zügel und
versuchte den einen oder anderen vom Pferde zu
reißen. In diesem für die Truppen
bedrohlichen Augenblick brach aus dem mittleren und
gleich darauf auch aus dem kleineren
Schloßportal -mehr in Nähe der Langen
Brücke - eine Tirailleurlinie vor, und seitens
dieser fielen ein paar Schüsse. Fast
unmittelbar darauf leerte sich der Platz, und die
bis dahin vor dem Schloß angesammelte
Volksmasse, drin Harmlose und nicht Harmlose
ziemlich gleichmäßig vertreten waren,
zerstob in ihre Quartiere......
-
- Von
der Brüder- und Scharrnstraße, will also
sagen von Rücken und Seite her, war man in das
Rathaus eingedrungen. Jeder von uns wußte,
daß wir verloren seien. In einem unsinnigen
Rettungsdrange verkroch sich alles hinter den
großen schwarzen Kachelofen, während mir
eine innere Stimme zurief: "Überall hin, nur
nicht da." Das rettete mich. Ich trat dem an der
Spitze seiner Mannschaften eindringenden Offizier
entgegen, empfing einen Säbelhieb über
den Kopf und brach halb ohnmächtig zusammen,
hörte aber gleich danach noch Schuß auf
Schuß, denn alles, was, die Büchse in
der Hand, sich hinter den Ofen geborgen hatte,
wurde niedergeschossen...«
- Auf
die Weise, wie hier erzählt, sind am
achtzehnten März die meisten zu Tode gekommen,
namentlich auch in den Eckhäusern der
Friedrichstraße; die Verteidiger retirierten
von Treppe zu Treppe bis auf die Böden,
versteckten sich da hinter die Rauchfänge,
wurden hervorgeholt und niedergemacht. Es fehlte am
achtzehnten März so ziemlich an allem, aber
was am meisten fehlte, war der Gedanke an eine
geordnete Rückzugslinie. Das könnte ja
nun heldenhaft erscheinen, aber es war nur
grenzenlos naiv.
- Quelle:Fontane:
neue Ausgabe, Bd. 15, S. 333f
-
- Zwar zieht König
Fredrich-Wilhelm IV. seine Truppen später
zurück und beugt sich offenbar den Forderungen der Revolutionäre, endlich eine Nationalversammlung zu
gestatten, doch da sind schon 183 Menschen erschossen.
Diese werden am 22. März vor dem Deutschen Dom
aufgebahrt und danach im Friedrichshain bestattet. 20.000
Berliner gehen im Leichenzug mit. Bis heute erinnert am
Dom eine Gedenktafel daran.
-
- In Frankfurt tagt man
Mangels eines Parlaments in der runden Paulskirche und
ruft zum erstenmal eine demokratische Regierung aus.
Leider hat diese nicht lange Bestand, denn ein Jahr
später löst sich die Nationalversammlung wieder
auf, nachdem sie dem König die Kaiserkrone
angetragen hatte, verbunden mit dem Wunsch, doch ,
bitteschön, wieder das Land zu regieren. Lenin
witzelt später über diese deutsche
Revolution:
-
- "In
Deutschland findet die Revolution nicht statt, weil
das Betreten des Rasens verboten
ist"
-
- Aus der Revolution wird
nun eine "Reaktion" - es geht mit Volldampf zurück
in den Absolutismus des 17. und 18. Jahrhunderts.
-
- Auf königlichen
Beschluß werden die Bauarbeiten für den neuen
Dom erst einmal auf Eis gelegt. Fertiggestellt wird nur
das "Campo Santo", die Hohenzollerngruft. Nach den
Ereignissen des 48er März gibt es Positionen, den
neuen Dom als nationales Symbol eines Deutschen Reichs zu
bauen. Die Königsfamilie möchte in erster Linie
einen dynastisch-religiösen Stammsitz und eine
Basilika, die städtissche Öffentlichkeit
möchte Rücksicht auf die Stadtarchitektur
genommen haben und fordert einen Zentralbau. Die
Auseinandersetzungen ziehen sich hin, dem Architekten
Stüler wird die Planung entzogen und auch nach
Jahren der Diskussion findet man keinen Konsens.
(frühere
Bauphase) -
(nächste
Bauphase)
-
- 1850
- Seitenanfang
- Preußen verliert
gegen Dänemark am 25. Juli in der Schlacht von
Idstedt und verliert damit Schleswig Holstein.
Preußische Beamte werden nun dort keine Karriere
mehr machen, wandern deshalb aus oder bleiben ohne
Aufstiegschancen. Einer von ihnen ist Theodor
Storm
-
- 1858
- Seitenanfang
- Friedrich Wilhelm
Nikolaus Karl von Preußen (später Wilhelm I.)
übernimmt als "Prinzregent" die kommissarische
Regierungsführung für seinen Bruder, der nach
mehreren Schlaganfällen nicht mehr
regierungsfähig ist. Später wird dieser Wilhelm
Preußischer König werden (1861),
noch später Deutscher Kaiser (1871).
Im gleichen Jahr heiratet er Victoria Prinzessin von
Großbritannien und Irland, die älteste Tochter
der englischen Königin Victoria (diese Tochter wird
später "Vicky" genannt).
-
-
- 1859
- Seitenanfang
- Am 27. Januar wird das
erste Kind des Kronprinzenpaares Friedrich Wilhelm
(später Friedrich III.) und seiner Frau Viktoria
(Vicky) im Berliner Kronprinzenpalast geboren. Es stirbt
fast bei der Geburt, wird von einer beherzten Hebamme
wieder ins Leben zurückgeholt, trägt allerdings
bleibende Lähmungen an rechtem Arm und Bein davon,
die es sein Leben lang behindern. Das Kind, ein Junge,
bekommt nach preußischer Tradition den Namen
Friedrich Wilhelm und wird nicht von den Eltern erzogen,
sondern von dem Calvinisten Georg Hinzpeter, denn
insbesondere die Mutter (Vicky) haßt wohl diesen
"Krüppel" und weil von dem künftigen Kaiser
erwartet wird, dass er reiten, fechten und salutieren
kann und das bißchen Behinderung nicht zählt,
hat Wilhelm II. eine ziemlich schreckliche Kindheit und
kämpft sein Leben lang um
Anerkennung. Wilhelm
als Kaiser
-
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- 1860
- Seitenanfang
- Die Preußische
Ostbahn verbindet endlich Königsberg mit Berlin und
dem Westen.
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- 1861
- Wilhelm I. wird
offiziell preußischer König.
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- 1862
- Otto von Bismarck wird
vom König zum Ministerpräsidenten berufen, eine
Art Geschäfstführer des Reiches.
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- 1865
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