Spätrenaissance
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und Ende
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- Karl
V.
Der Reichstag zu Worms
1521
erstellt von Martin Schlu ©
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- 1521
zu
Luther
- Auf dem Reichstag in
Worms erscheint Luther am 17. April und wird befragt, ob
die ausgestellten Bücher seine sind, er den Inhalt
kenne und bereit sei ihn zu widerrufen. Karl bittet ihn
um eine einfache Antwort, ja oder Nein, und Luther
erbittet sich einen Tag Bedenkzeit. Karl ist schon
halbwegs erleichtert, weil er denkt, Luther würde
widerrufen.
-
Martin
Luther 1521, Holzschnitt von Lukas Cranach d. Ä.
-
-
- Am nächsten Tag
erscheint dieser wieder und erklärt Folgendes:
(Auszüge der Verteidigungsrede)
-
- Allergnädigster
Herr und Kaiser!
- Durchlauchtigste
Fürsten! Gnädigste Herrn!
- Ich erscheine
gehorsam zu dem Zeitpunkt, der mir gestern abend
bestimmt worden ist, und bitte die allergnädigste
Majestät und die durchlauchtigsten Fürsten
und Herren um Gottes Barmherzigkeit wollen, sie
möchten meine Sache, die hoffe ich, gerecht und
wahrhaftig ist, in Gnaden anhören.
...
-
- Allergnädigster
Kaiser, durchlauchtigste Fürsten! Mir waren
gestern durch Eure allergnädigste Majestät
zwei Fragen vorgelegt worden, nämlich ob ich die
genannten, unter meinem Namen veröffentlichten
Bücher als meine Bücher anerkennen wollte,
und ob ich dabei bleiben wollte, sie zu verteidigen,
oder bereit sei, sie zu widerrufen. Zu dem ersten
Punkt habe ich sofort eine unverhohlene Antwort
gegeben, zu der ich noch stehe und in Ewigkeit stehen
werde: Es sind meine Bücher, die ich selbst unter
meinem Namen veröffentlicht
habe,...
- Hinsichtlich der
zweiten Frage bitte ich aber Euer allergnädigste
Majestät und fürstliche Gnaden dies beachten
zu wollen, daß meine Bücher nicht alle den
gleichen Charakter tragen.
-
- Die erste Gruppe
umfaßt die Schriften, in denen ich über den
rechten Glauben und rechtes Leben so schlicht und
evangelisch gehandelt habe, daß sogar meine
Gegner zugeben müssen, sie seien nützlich,
ungefährlich und durchaus lesenswert für
einen Christen. ..
-
- Die zweite Gruppe
greift das Papsttum und die Taten seiner Anhänger
an, weil ihre Lehren und ihr schlechtes Beispiel die
ganze Christenheit sowohl geistlich wie leiblich
verstört hat. ...
-
- Die dritte Gruppe
sind die Bücher, die ich gegen einige sozusagen
für sich stehende Einzelpersonen geschrieben
habe, die den Versuch machten, die römische
Tyrannei zu schützen und das Christentum, wie ich
es lehre, zu erschüttern....
-
- Aber ich bin ein
Mensch und nicht Gott. So kann ich meinen Schriften
auch nicht anders beistehen, als wie mein Herr
Christus selbst seiner Lehre beigestanden hat. ... Ich
sage das nicht in der Meinung, so hohe Häupter
hätten meine Belehrung oder Ermahnung nötig,
sondern weil ich meinem lieben Deutschland den Dienst
nicht versagen wollte, den ich ihm schuldig bin.
Hiermit will ich mich Euer allergnädigsten
kaiserlichen Majestät und fürstlichen Gnaden
demütig befohlen und gebeten haben, sie wollten
sich von meinen eifrigen Widersachern nicht ohne Grund
gegen mich einnehmen lassen. Ich bin zu Ende
...
-
- Weil denn Eure
allergnädigste Majestät und fürstlichen
Gnaden eine einfache Antwort verlangen, will ich sie
ohne Spitzfindigkeiten und unverfänglich
erteilen, nämlich so: Wenn ich nicht mit
Zeugnissen der Schrift oder mit offenbaren
Vernunftgründen besiegt werde, so bleibe ich von
den Schriftstellen besiegt, die ich angeführt
habe, und mein Gewissen bleibt gefangen in Gottes
Wort. Denn ich glaube weder dem Papst noch den
Konzilien allein, weil es offenkundig ist, daß
sie öfters geirrt und sich selbst widersprochen
haben. Widerrufen kann und will ich nichts, weil es
weder sicher noch geraten ist, etwas gegen sein
Gewissen zu tun.
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- Gott helfe mir,
Amen.
-
- Karl ist außer
sich und will Luther nicht mehr anhören, denn er
fühlt sich natürlich im Recht als Nachfahre der
"katholischen" Isabella, als gekrönter katholischer
Kaiser und als politischer Souverän. Man rät
ihm, Luther sofort verhaften zu lassen, aber Karl
fühlt sich an seine gegebene Zusage vom freien
Geleit gebunden und läßt Luther
gehen.
- Am nächsten Tag
legt er dem Reichstag seinen Standpunkt dar und macht
klar, daß er die Reformation für
gefährlicher hält als die Aufstände in
Kastilien. Später wird ihm die Geschichte recht
geben, trotzdem hat er noch andere Brandherde zu
löschen und so spricht er am 26. Mai die Reichsacht
aus und weil Luther verschwunden ist, glaubt Karl,
daß das Problem nun gelöst ist.
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- Hier
geht es weiter mit den Protestanten und Kaiser Karl
V.
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- Am 1. Dezember stirbt
Papst Leo X. und der Nachfolger ist ein alter und
wichtiger Freund Karls: Adrian von Utrecht wird als Papst
Hadrian VI. gewählt. Besser kann es eigentlich nicht
kommen, denn zu Adrian/Hadrian hatte Karl immer einen
guten Draht (Der nächste deutsche Papst kommt erst
2005 mit Josef Ratzinger).
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Leo X
(Pontifikat 1513-1521)
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Hadrian
VI
(Pontifikat 1521-1523)
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- Nun muß Karl sich
aber der Türkengefahr zuwenden, denn
Süleyman/Soliman der Prächtige hat vor kurzem
Belgrad eingenommen und ist auf dem Weg nach Wien und
Franz I. hat ihm den Krieg erklärt - der Aufstand in
Kastilien muß noch einmal warten.
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- Quelle:
Alvarez, Manuel Fernandez: Karl V. Herrscher eines
Weltreiches. dt. TB-Ausgabe Heyne Biographie Nr. 69,
Stuttgart/Zürich/München 1997, S.
48-51
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