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Die
Vorfahren 1619
Kindheit
in Eisenach 1685
Beim
Bruder in Ohrdruf 1695
Michaeliskloster
Lüneburg1700
Arnstadt
und Weimar 1703-1708
Hof
in Weimar 1708-1717
Hof
in Köthen 1717-1723
Thomaskantor
in Leipzig 1723
Kantaten
1724
Johannespassion
1724
Matthäuspassion
1727
Brief
an Georg Erdmann 1730
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Johann
Sebastian Bach 1685 - 1750 Beim Bruder in Ohrdruf 1695 - 1700
erstellt von © Martin Schlu - Stand:
September 2002 (Rev. 1. Oktober.
2008)
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- 1695
- Ohrdruf liegt etwa 40 km
von Eisenach entfernt und ist damals ein kleines
Städtchen. Johann Christoph hat mit 23 Jahren dort
seinen ersten Hausstand gegründet und lebt in einem
einstöckigen Häuschen in der Nähe der St.
Michaelis-Kirche. Er ist nicht glücklich im Februar
seine beiden jüngeren Brüder Johann Sebastian
und Johann Jakob aufnehmen zu müssen, fügt sich
aber ins Unvermeidliche. Die Wohnung ist eng, das
Organistengehalt gering, Christophs Frau wiederholt
schwanger und als Johann Jakob ein Jahr später
wieder zurück nach Eisenach geht, um dort die
Stadtpfeiferei zu erlernen, atmet Christoph auf und
Sebastian hat ein bißchen mehr Platz.
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- 1696
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- Sebastian wird im Juli
im Ohrdrufer Schulregister als Bester der sieben
"novitii" erwähnt (das Vorjahr fehlt in den
Akten). Er wird lutherisch erzogen und mit
aufklärerischer Denkweise bekannt, lernt Latein,
Griechisch, Naturwissenschaften und bekommt in Ohrdruf am
Lyzeum, der Lateinschule, eine Freistelle, weil er
fleißig und gut ist. Außer der "Teutschen
Materie" , Latein, Griechisch und der Mathematik gibt
es fünf Stunden Musik pro Woche. Immer gehört
Sebastian zu den Besten, kann schnell mit den
Älteren mithalten und als Kurrendesänger ein
bißchen Geld für den Haushalt
dazuverdienen.
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- Es gibt anrührende
Geschichte aus dieser Zeit: so soll er bei Mondenschein
eine Komposition abgeschrieben haben, weil er sie
üben wollte, dann habe der Bruder ihn aber dabei
erwischt und ihm kurz vor Fertigstellung der Arbeit das
Manuskript abgenommen - es ist so von dem ersten
Bach-Biographen Forkel zumindest gut erzählt. Ein
guter Musiker wie Bach muß eine Komposition aber
nur ein paarmal lesen oder hören und hat sie dann im
Kopf. Vom siebenjährigen Mozart kennen wir dieses
Phänomen und selbst heute müssen Musikstudenten
bei der Aufnahmeprüfung einige Takte Bachchoral nach
dreimaligem Hören aufschreiben können. Das
Abschreiben wäre also für Sebastian nicht
nötig gewesen.
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- 1697
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- Sebastian wird als
Bester der Tertia in die Sekunda (heute etwa 11./12.
Klasse) versetzt, da ist er zwölf.
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- 1698
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- Sebastian ist der
"Quintus" der Sekunda, also der fünftbeste
Schüler, obwohl die anderen alle etwa zwei Jahre
älter sind als er. Er diskutiert im Lateinunterricht
Ciceros Reden, lutherische Diskussionen und schlägt
sich im Griechischen mit der "Ilias" herum - ein Niveau,
das heute nicht mehr möglich ist, schon gar nicht
für einen Dreizehnjährigen. Den Musikunterricht
übernimmt ab Januar Elias Herda, ein Absolvent des
legendären Lüneburger Musikgymnasiums der
Klosterschule St. Michaelis, der nach dem
Theologiestudium seine erste Stelle in Ohrdruf angetreten
hat.
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- 1699
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- Im Juli wird Sebastian
als Zweitbester ("Secundus") in die Prima versetzt, sein
Schulfreund Georg Erdmann ist da eine Klasse unter ihm.
Trotzdem sind die beiden fast unzertrennlich und werden
Freunde fürs Leben.
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- 1700
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- Elias Herder vermittelt
Johann Sebastian und Georg Erdmann an der Lüneburger
Partikularschule des Michaelisklosters eine Freistelle
als Chorsängern und beide bekommen kurz vor
Sebastians fünfzehnten Geburtstag die Zusage. Im
März nimmt Sebastian vom Haushalt des älteren
Bruders Abschied, macht sich mit Georg Erdmann auf die
Reise, und tritt am 3. April in Lüneburg seine erste
professionelle Stelle als Mettensänger an - in den
Honorarlisten erscheinen Georg Erdmann und er als
"Sopran" mit 12 Groschen Wochenlohn - wie lange beide
noch als Chorsänger arbeiten können, wissen sie
nicht und der Stimmbruch kommt bestimmt.
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