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Johann
Sebastian Bach 1685 -
1750 Die Matthäusspassion 1727 - Allgemeine Einführung
erstellt von © Martin Schlu - Stand:
September 2002 (letzte Revision am 31.12.2013)
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Picanders
Vorlage und Bachs Umsetzung
Dramaturgie
der Anlage
Eingangschor
"Kommt ihr Töchter...
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in Stichworten
Literatur
zur
Matthäuspassion
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zur Thomanerschule
Die Matthäuspassion entstand in Bachs
Leipziger Zeit als Thomaskantor, einzelne Teile
vielleicht auch schon früher. Ihre erste
Aufführung erlebte sie vermutlich schon am
Karfreitag 1727 , sicher ist die
Überlieferung, nach der sie am Karfreitag,
dem 15.4. 1729 aufgeführt wurde. Eine
weitere Aufführung im Jahr 1736,
Karfreitag, den 30.3., ist durch eine Eintragung
des Küsters J.C. Rost „..mit beyden
Orgeln“ (Dürr) belegt. 1742 erfolgte eine
Wiederaufnahme, für die Bach Teile der
Instrumentierung offenbar zu ändern
gezwungen war, so daß z.B. der Continuo
nicht mehr mit zwei Orgeln, sondern mit einer
Orgel und einem Cembalo besetzt worden ist.
Die Partitur von 1736 weist eine Besetzung
zweier selbständiger Chor- und
Orchestergruppen auf, wobei das Orchester
jeweils aus zwei Flöten (Trav.) , zwei
Oboen, Violine 1, Violine 2, Viole und organo
besteht. Man kann allerdings von der Besetzung
eines Violoncello und Kontrabaß (Violone)
ausgehen. Umstritten ist die Verwendung eines
Fagotts als Continuo-Instruments. Die
Chorstärke dürfte nach einem von Bach
verfaßten Memorandum an den Rat der Stadt
Leipzig gerichteten Schreiben zwischen sechzehn
und vierundzwanzig Choristen betragen haben.
Inwieweit solistische Partien aus den Reihen der
Chorsänger übernommen worden sind, ist
dabei unklar. Alt- und Sopranarien könnten
evtl. von Falsettisten übernommen worden
sein.
Die Anlage der Matthäuspassion umfaßt
78 Einzelnummern nach der Zählweise des
BWV, 68 Nummern (mit Einschüben) nach der
Zählweise der NBA. Das Werk besteht aus dem
Text der Matthäusüberlieferung Kap. 26
und 27, einem kurzen Abschnitt aus dem Hohen
Lied Salomos 6, 1, Chorälen des
evangelischen Kirchengesangbuches und Arien,
Rezitativen und Arioso nach Textvorlagen
Picanders (11), Francks und Brockes . Die
Passion ist in zwei Teile gegliedert, wovon der
erste Teil über den Inhalt von Matth. 26, 1
- 56, der zweite Teil von Matth. 26, 57 - 75 und
das gesamte Kapitel 26 geht. Teil I behandelt
also die Szenen Intrige der Hohepriester bis
Jesu Gefangennahme, Teil 2 handelt von seiner
Verurteilung, Kreuzigung, Tod und Grablegung.
Diese inhaltliche Gliederung ergibt sich
vermutlich aus den Erfordernissen des
Karfreitagsgottesdienstes, in dem die Predigt
als Dreh- und Angelpunkt eine Aufteilung des
Werks nötig machte. In Picanders Textdruck
ist diese Einteilung entsprechend vermerkt: "vor
der Predigt" schließt mit Blitz und
Donner, "nach der Predigt" beginnt mit der Arie
"So ist mein Jesus nun gefangen".
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