Kulturgeschichte - Klassik/18. Jahrhundert


Szenenübrsicht

1. Szene

2. Szene

3. Szene

4. Szene

5. Szene

6. Szene

7. Szene

8. Szene

9. Szene

10. Szene

11. Szene

12. Szene

13. Szene

14. Szene

15. Szene

16. Szene

17. szene

18. Szene

 

 

 Foto: ©Susanne Coburger-Schlu, Salzburg 2005

Wolfgang Amadeus Mozart
Die Zauberflöte
erstellt von Martin Schlu 2006

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Neunter Auftritt.
Zwey Sclaven tragen, so bald das Theater in ein prächtiges ägyptisches Zimmer verwandelt ist, schöne Pölster nebst einem prächtigen türkischen Tisch heraus, breiten Teppiche auf, sodann kommt der dritte Sclav.
 
Dritter Sclav
Ha, ha, ha!
 
Erster Sclav
Pst, Pst!
 
Zweyter Sclav
Was soll denn das Lachen? -
 
Dritter Sclav
Unser Peiniger, der alles belauschende Mohr, wird morgen sicherlich gehangen oder gespießt. - Pamina! - Ha, ha, ha!
 
Erster Sclav
Nun?
 
Dritter Sclav
Das reitzende Mädchen! - Ha, ha, ha!
 
Zweyter Sclav
Nun?
 
Dritter Sclav
Ist entsprungen.
 
Erster und Zweyter Sclav
Entsprungen? - -
 
Erster Sclav
und sie entkam?
 
Dritter Sclav
Unfehlbar! - Wenigstens ist's mein wahrer Wunsch.
 
Erster Sclav
O Dank euch ihr guten Götter! ihr habt meine Bitte erhört.
 
Dritter Sclav
Sagt ich euch nicht immer, es wird doch ein Tag für uns scheinen, wo wir gerochen, und der schwarze Monostatos bestraft werden wird.
 
Zweyter Sclav
Was spricht nun der Mohr zu der Geschichte?
 
Erster Sclav
Er weiß doch davon?
 
Dritter Sclav
Natürlich! Sie entlief vor seinen Augen. - Wie mir einige Brüder erzählten, die im Garten arbeiteten, und von weitem sahen und hörten, so ist der Mohr nicht mehr zu retten; auch wenn Pamina von Sarastros Gefolge wieder eingebracht würde.
 
Erster und Zweyter Sclav
Wie so?
 
Dritter Sclav
Du kennst ja den üppigen Wanst und seine Weise; das Mädchen aber war klüger als ich dachte. - In dem Augenblicke, da er zu siegen glaubte, rief sie Sarastros Namen: das erschütterte den Mohren; er blieb stumm und unbeweglich stehen - indeß lief Pamina nach dem Kanal, und
schiffte von selbst in einer Gondel dem Palmwäldchen zu.
 
Erster Sclav
O wie wird das schüchterne Reh mit Todesangst dem Pallaste ihrer zärtlichen Mutter zueilen.
 
 
Zehnter Auftritt.
Vorige, Monostatos von innen.
 
Monostatos
He Sclaven!
 
Erster Sclav
Monostatos Stimme!
 
Monostatos
He Sclaven! Schaft Fesseln herbey.
-
Die drei Sclaven
Fesseln?
 
Erster Sclav
läuft zur Seitenthüre.
Doch nicht für Pamina? O ihr Götter! da seht Brüder, das Mädchen ist gefangen.
 
Zweyter und Dritter Sclav
Pamina? - Schrecklicher Anblick!
 
Erster Sclav
Seht, wie der unbarmherzige Teufel sie bey ihren zarten Händchen faßt. - Das halt ich nicht aus.
Geht auf die andere Seite ab.
 
Zweyter Sclav
Ich noch weniger.
Auch dort ab.
 
Dritter Sclav
So was sehen zu müssen, ist Höllenmarter.
Ab.
 
Elfter Auftritt.
Monostatos, Pamina, die von Sclaven herein geführt wird.
 
Terzetto.
 
Monostatos
sehr schnell.
Du feines Täubchen, nur herein.
 
Pamina
O welche Marter! welche Pein!
 
Monostatos
Verloren ist dein Leben.
 
Pamina
Der Tod macht mich nicht beben,
Nur meine Mutter dauert mich;
Sie stirbt vor Gram ganz sicherlich.
 
Monostatos
He Sclaven! legt ihr Fesseln an,
Mein Haß, soll dich verderben.
 
Sie legen ihr Fesseln an.
 
Pamina
O laß mich lieber sterben,
Weil nichts, Barbar! dich rühren kann.
 
Sie sinkt ohnmächtig auf ein Sofa.
 
Monostatos
Nun fort! laßt mich bey ihr allein.
 
Die Sclaven ab.