Szenenübrsicht
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10.
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szene
18.
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- Foto:
©Susanne Coburger-Schlu, Salzburg
2005
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Wolfgang
Amadeus Mozart
Die
Zauberflöte
erstellt von
Martin Schlu 2006
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- vor
- Vierzehnter
Auftritt.
- Papageno,
Pamina.
-
- Papageno
- Bin ich nicht
ein Narr, daß ich mich schrecken
ließ? - Es giebt ja schwarze Vogel in der
Welt, warum denn nicht auch schwarze Menschen? -
Ah, sieh da! hier ist das schöne
Fräulenbild noch. - Du Tochter der
nächtlichen Königinn!
-
- Pamina
- Nächtliche
Königinn? - Wer bist du?
-
- Papageno
- Ein Abgesandter
der sternflammenden Königinn
-
- Pamina
- freudig. Meiner
Mutter? - O Wonne! - Dein Name!
-
- Papageno
- Papageno!
-
- Pamina
- Papageno? -
Papageno - Ich erinnere mich
- den Nahmen oft
gehört zu haben, dich selbst aber sah ich
nie. -
-
- Papageno
- Ich dich eben
so wenig.
-
- Pamina
- Du kennst also
meine gute, zärtliche Mutter?
-
- Papageno
- Wenn du die
Tochter der nächtlichen Königinn bist
- ja!
-
- Pamina
- O ich bin
es.
-
- Papageno
- Das will ich
gleich erkennen.
Er sieht das Portrait an, welches der Prinz
zuvor empfangen, und Papageno nun an einem Bande
am Halse trägt.
- Die Augen
schwarz - richtig, schwarz. - Die Lippen roth -
richtig, roth - Blonde Haare - Blonde Haare. -
Alles trift ein, bis auf Händ und
Füße. - - - Nach dem Gemählde zu
schlüßen, sollst du weder Hände
noch Füße haben; denn hier sind auch
keine angezeigt.
-
- Pamina
- Erlaube mir -
Ja ich bin's - Wie kam es in deine
Hände?
-
- Papageno
- Dir das zu
erzählen, wäre zu weitläufig; es
kam von Hand zu Hand.
-
- Pamina
- Wie kam es in
die deinige?
-
- Papageno
- Auf eine
wunderbare Art. - Ich habe es
gefangen.
-
- Pamina
- Gefangen?
-
- Papageno
- Ich muß
dir das umständlicher erzählen. - Ich
kam heute früh wie gewöhnlich zu
deiner Mutter Pallast mit meiner Lieferung.
-
-
- Pamina
- Lieferung?
-
- Papageno
- Ja, ich liefere
deiner Mutter, und ihren Jungfrauen schon seit
vielen Jahren alle die schönen Vögel
in den Pallast. - Eben als ich im Begriff war,
meine Vögel abzugeben, sah ich einen
Menschen vor mir, der sich Prinz nennen
läßt. - Dieser Prinz hat deine Mutter
so eingenommen, daß sie ihm dein
Bildniß schenkte, und ihm befahl, dich zu
befreyen. - Sein Entschluß war so schnell,
als seine Liebe zu dir.
-
- Pamina
- Liebe?
- Freudig. Er
liebt mich also? O sage mir das noch ein Mahl,
ich höre das Wort Liebe gar zu
gerne.
-
- Papageno
- Das glaube ich
dir ohne zu schwören; bist ja ein
Fräulenbild. - Wo blieb ich
denn?
-
- Pamina
- Bey der
Liebe.
-
- Papageno
- Richtig, bey
der Liebe! - Das nenn ich Gedächtniß
haben - Kurz also, diese große Liebe zu
dir war der Peitschenstreich, um unsre
Füße in schnellen Gang zu bringen;
nun sind wir hier, dir tausend schöne und
angenehme Sachen zu sagen; dich in unsre Arme zu
nehmen, und wenn es möglich ist, eben so
schnell, wo nicht schneller als hier, in den
Pallast deiner Mutter zu eilen.
-
- Pamina
- Das ist alles
sehr schön gesagt; aber lieber Freund! wenn
der unbekannte Jüngling oder Prinz, wie er
sich nennt, Liebe für mich fühlt,
warum säumt er so lange, mich von meinen
Fesseln zu befreyen? -
-
- Papageno
- Da steckt eben
der Hacken. - Wie wir von den Jungfrauen
Abschied nahmen, so sagten sie uns, drey holde
Knaben würden unsre Wegweiser seyn, sie
würden uns belehren, wie und auf was Art
wir handeln sollen.
-
- Pamina
- Sie lehrten
euch?
-
- Papageno
- Nichts lehrten
sie uns, denn wir haben keinen gesehen. - Zur
Sicherheit also war der Prinz so fein, mich
voraus zu schicken, um dir unsre Ankunft
anzukündigen. -
-
- Pamina
- Freund, du hast
viel gewagt! - Wenn Sarastro dich hier erblicken
sollte. - -
-
- Papageno
- So wird mir
meine Rückreise erspart - Das kann ich mir
denken.
-
- Pamina
- Dein
martervoller Tod würde ohne Grenzen
seyn.
-
- Papageno
- Um diesem
auszuweichen, so gehen wir lieber bey
Zeiten.
-
- Pamina
- Wie hoch mag
wohl die Sonne seyn?
-
- Papageno
- Bald gegen
Mittag.
-
- Pamina
- So haben wir
keine Minute zu versäumen. - Um diese Zeit
kommt Sarastro gewöhnlich von der Jagd
zurück.
-
- Papageno
- Sarastro ist
also nicht zu Hause? -
- Pah! da haben
wir gewonnenes Spiel! - Komm, schönes
Fräulenbild! du wirst Augen machen, wenn du
den schönen Jüngling
erblickst.
-
- Pamina
- Wohl denn! es
sey gewagt! Sie gehen, Pamina kehrt um.
- Aber wenn
dieß ein Fallstrick wäre - Wenn
dieser nun ein böser Geist von Sarastros
Gefolge wäre? -
- Sieht ihn
bedenklich an.
-
- Papageno
- Ich ein
böser Geist? - Wo denkt ihr hin
Fräulenbild? - Ich bin der beste Geist von
der Welt.
-
- Pamina
- Doch nein; das
Bild hier überzeugt mich, daß ich
nicht getäuscht bin; Es kommt von den
Händen meiner zärtlichsten
Mutter.
-
- Papageno
- Schön's
Fräulenbild, wenn dir wieder ein so
böser Verdacht aufsteigen sollte, daß
ich dich betrügen wollte, so denke nur
fleißig an die Liebe, und jeder böse
Argwohn wird schwinden.
-
- Pamina
- Freund,
vergieb! vergieb! wenn ich dich beleidigte. Du
hast ein gefühlvolles Herz, das sehe ich in
jedem deiner Züge.
-
- Papageno
- Ach freylich
hab ich ein gefühlvolles Herz - Aber was
nützt mich das alles? - Ich möchte mir
oft alle meine Federn ausrupfen, wenn ich
bedenke, daß Papageno noch keine Papagena
hat.
-
- Pamina
- Armer Mann! du
hast also noch kein Weib?
-
- Papageno
- Nicht einmahl
ein Mädchen, viel weniger ein Weib! - Ja
das ist betrübt! - Und unser einer hat doch
auch bisweilen seine lustigen Stunden, wo man
gern gesellschaftliche Unterhaltung haben
möcht. -
-
- Pamina
- Geduld Freund!
der Himmel wird auch für dich sorgen; er
wird dir eine Freundinn schicken, ehe du dir's
vermuthest. -
-
- Papageno
- Wenn er's nur
bald schickte.
-
- Pamina
-
- Duetto
-
- Bey
Männern, welche Liebe
fühlen,
- Fehlt auch ein
gutes Herze nicht.
-
- Papageno
- Die
süßen Triebe mit zu
fühlen,
- Ist dann der
Weiber erste Pflicht.
-
- Beyde
- Wir wollen uns
der Liebe freu'n,
- Wir leben durch
die Lieb allein.
-
- Pamina
- Die Lieb'
versüßet jede Plage,
- Ihr opfert jede
Kreatur.
-
- Papageno
- Sie würzet
unsre Lebenstage,
- Sie wirkt im
Kreise der Natur.
-
- Beyde
- Ihr hoher Zweck
zeigt deutlich an,
- Nichts edlers
sey, als Weib und Mann.
- Mann und Weib,
und Weib und Mann,
- Reichen an die
Götter an.
-
- Beyde
ab.
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