Szenenübrsicht
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10.
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szene
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- Foto:
©Susanne Coburger-Schlu, Salzburg
2005
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Wolfgang
Amadeus Mozart
Die
Zauberflöte
erstellt von
Martin Schlu 2006
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- vor
- Fünfzehnter
Auftritt.
- Das Theater
verwandelt sich in einen Hayn. Ganz im Grunde
der Bühne ist ein schöner Tempel,
worauf diese Worte stehen: Tempel der Weisheit;
dieser Tempel führt mit Säulen zu zwey
andern Tempeln; rechts auf dem einen steht:
Tempel der Vernunft. Links steht: Tempel der
Natur.
-
- Finale.
- Drey Knaben
führen den Tamino herein, jeder hat einen
silbernen Palmzweig in der Hand.
-
- Drey
Knaben
- Zum Ziele
führt dich diese Bahn,
- Doch mußt
du Jüngling! männlich
siegen.
- Drum höre
unsre Lehre an:
- Sey standhaft,
duldsam, und verschwiegen!
-
- Tamino
- Ihr holden
Kleinen sagt mir an,
- Ob ich Paminen
retten kann.
-
- Drey
Knaben
- Dieß kund
zu thun, steht uns nicht an -
- Sey standhaft,
duldsam, und verschwiegen
- Bedenke dies:
kurz, sey ein Mann,
- Dann
Jüngling wirst du männlich
siegen.
-
- Gehen
ab.
-
- Tamino
- Die
Weisheitslehre dieser Knaben
- Sey ewig mir
ins Herz gegraben.
- Wo bin ich nun?
- Was wird mit mir?
- Ist dies der
Sitz der Götter hier?
- Es zeigen die
Pforten, es zeigen die Säulen,
- Daß
Klugheit und Arbeit und Künste hier
weilen;
- Wo
Thätigkeit thronet, und
Müßiggang weicht,
- Erhält
seine Herrschaft das Laster nicht
leicht.
- Ich mache mich
muthig zur Pforte hinein,
- Die Absicht ist
edel, und lauter und rein.
- Erzittre feiger
Bösewicht!
- Paminen retten
ist mir Pflicht.
-
- Er geht an
die Pforte zur rechten Seite, macht sie auf, und
als er hinein will, hört man von fern
eineStimme
-
- Stimme
- Zurück!
-
- Tamino
- Zurück? so
wag ich hier mein Glück!
- Er geht zur
linken Pforte, eine Stimme von
innen.
-
- Stimme
- Zurück!
-
- Tamino
- Auch hier ruft
man zurück?
- Sieht sich
um.
-
- Da sehe ich
noch eine Thür!
- Vieleicht find
ich den Eingang hier.
-
- Er klopft,
ein alter Priester erscheint.
-
- Priester
- Wo willst du
kühner Fremdling, hin?
- Was suchst du
hier im Heiligthum?
-
- Tamino
- Der Lieb und
Tugend Eigenthum.
-
- Priester
- Die Worte sind
von hohem Sinn!
- Allein, wie
willst du diese finden?
- Dich leitet
Lieb und Tugend nicht,
- Weil Tod und
Rache dich entzünden.
-
- Tamino
- Nur Rache
für den Bösewicht.
-
- Priester
- Den wirst du
wohl bey uns nicht finden.
-
- Tamino
- Sarastro
herrscht in diesen Gründen?
-
- Priester
- Ja, ja!
Sarastro herrschet hier!
-
- Tamino
- Doch in dem
Weisheitstempel nicht?
-
- Priester
- Er herrscht im
Weisheitstempel hier.
-
- Tamino
- So ist denn
alles Heucheley!
-
- Will
gehen.
-
- Priester
- Willst du schon
wieder geh'n?
-
- Tamino
- Ja, ich will
geh'n, froh und frey, -
- Nie euren
Tempel seh'n.
-
- Priester
- Erklär
dich näher mir, dich täuschet ein
Betrug.
-
- Tamino
- Sarastro wohnet
hier, das ist mir schon genug.
-
- Priester
- Wenn du dein
Leben liebst, so rede, bleibe da!
- Sarastro
hassest du?
-
- Tamino
- Ich haß
ihn ewig! Ja. -
-
- Priester
- Nun gieb mir
deine Gründe an.
-
- Tamino
- Er ist ein
Unmensch, ein Tyrann!
-
- Priester
- Ist das, was du
gesagt, erwiesen?
-
- Tamino
- Durch ein
unglücklich Weib bewiesen,
- Die Gram und
Jammer niederdrückt.
-
- Priester
- Ein Weib hat
also dich berückt?
- Ein Weib thut
wenig, plaudert viel.
- Du
Jüngling glaubst dem
Zungenspiel?
- O legte doch
Sarastro dir
- Die Absicht
seiner Handlung für.
-
- Tamino
- Die Absicht ist
nur allzu klar;
- Riß nicht
der Räuber ohn' Erbarmen,
- Paminen aus der
Mutter Armen?
-
- Priester
- Ja,
Jüngling! was du sagst, ist
wahr.
-
- Tamino
- Wo ist sie, die
er uns geraubt?
- Man opferte
vieleicht sie schon?
-
- Priester
- Dir dieß
zu sagen, theurer Sohn!
- Ist jetzund mir
noch nicht erlaubt.
-
- Tamino
- Erklär
dieß Räthsel, täusch mich
nicht.
-
- Priester
- Die Zunge
bindet Eid und Pflicht.
-
- Tamino
- Wann also wird
die Decke schwinden?
-
- Priester
- So bald dich
führt der Freundschaft Hand,
- Ins Heiligthum
zum ew'gen Band.
- Geht
ab.
-
- Tamino
- allein.
- O ewige Nacht!
Wann wirst du schwinden?
- Wann wird das
Licht mein Auge finden?
-
- Einige
Stimmen
- Bald
Jüngling, oder nie!
-
- Tamino
- Bald sagt ihr,
oder nie!
- Ihr
Unsichtbaren, saget mir!
- Lebt denn
Pamina noch?
-
- Die
Stimmen
- Pamina lebet
noch!
-
- Tamino
- freudig.
- Sie lebt? ich
danke euch dafür
- Er nimmt
seine Flöte heraus.
-
- Wenn ich doch
nur im Stande wäre
- Allmächtige,
zu Eurer Ehre,
- Mit jedem Tone
meinen Dank,
- Zu schildern,
wie er hier entsprang!
- Aufs Herz
deutend. Er spielt, sogleich kommen Thiere von
allen Arten hervor, ihm zuzuhören. Er
hört auf, und sie fliehen. Die Vögel
pfeifen dazu.
-
- Wie stark ist
nicht dein Zauberton,
- Weil, holde
Flöte, durch dein Spielen
- Selbst wilde
Thiere Freude fühlen.
- Doch nur Pamina
bleibt davon;
- Er
spielt.
-
- Pamina
höre, höre mich!
- Umsonst!
- Er
spielt.
-
- Wo? ach! wo
find ich dich?
- Er spielt,
Papageno antwortet von innen mit seinem
Flötchen.
-
- Ha, das ist
Papagenos Ton.
- Er spielt,
Papageno antwortet.
-
- Tamino
- Vieleicht sah
er Paminen schon,
- Vieleicht eilt
sie mit ihm zu mir!
- Vieleicht
führt mich der Ton zu ihr.
-
- Eilt
ab.
-
-
-
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