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Kloster
und Primiz
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1520
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Die Folgen der Reformation
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Die Protestanten
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des Protestantismus
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Vom Reichstag zum Frieden
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Texte
Schriften
Luthers
Kirchenlieder
Literatur
und Links
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Martin
Luther
Universität Wittenberg (1511 -
1513)
zusammengestellt
von Martin Schlu © 2006/Jan.
2008
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- Seitenanfang
- Luther reist im November 1510 ab ,
nimmt den Weg über Ulm, Memmingen, Chur und Mailand
und trifft irgendwann im Januar 1511 in Rom ein. In der
Sache, deretwegen er nach Rom gereist ist, wird nichts
erreicht. Doch eine Generalbeichte möchte Luther
noch ablegen, das hat er in Erfurt schon zweimal getan
und er fühlte sich danach erleichtert. Die
Brüder, an die er gerät, sind allerdings nicht
sehr geduldig, alles muß sehr schnell gehen und als
Luther sorgfältiger hinschaut, bemerkt er sehr
schnell, daß es in Rom mit der Theologie nicht weit
her ist, mit dem Abkassieren für Ablässe
dagegen ist man sehr professionell (Der aktuelle
Luther-Film zeigt diese Szene sehr anschaulich und
trotzdem sachlich richtig). Ende Januar oder Anfang
Februar 1511 reist Luther zurück - eine kritische
Bewertung des Gesehenen erfolgt allerdings erst
wesentlich später.
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- Seitenanfang
- Martin Luther wird Doktor der
Theologie und kurz darauf Nachfolger von Staupitz in der
Professur für Bibelkunde. Seine erste Vorlesung
über die Psalmen hält er 1513. Zwei Jahre
später folgen Vorlesungen über den
Römerbrief und ab 1516 über die Galater -und
Hebräerbriefe.
-
- Seit etwa 1514 ist Luther nicht nur
Mönch und Universitätsprofessor, sondern auch
Prediger an der Wittenberger Stadtkirche. Hier geht es
nun nicht mehr um akademische Thesen und Gegenthesen,
sondern um das Seelenheil seiner "Herde". In der Predigt,
bei der Abnahme der Beichte sowie bei der gemeinsamen
Feier der Heiligen Messe wird es Luthers Aufgabe, den
Menschen den richtigen Weg zur Erkenntnis von Gottes
Willen zu zeigen. Hier muß er auch die falschen
Wege, diejenigen, die von Gottes Willen wegführen,
deutlich machen.
-
Innenraum und Kanzel der
Stadtkirche St. Marien in Wittenberg
Foto: © Martin Schlu, April 2007
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- Seitenanfang
- Im Frühjahr 1513 findet er beim
Bibelstudium Wittenberger Kloster im Römerbrief die
Sätze, die ab sofort sein Denken beeinflussen. Die
erste Stelle findet er im Römerbrief 3,
21-24:
-
- 21„Nun
aber ist ohne Zutun des Gesetzes die Gerechtigkeit,
die vor Gott gilt, offenbart, bezeugt durch das Gesetz
und die Propheten.
22Ich
rede aber von der Gerechtigkeit vor Gott, die da kommt
durch den Glauben an Jesus Christus zu allen, die
glauben. Denn es ist hier kein Unterschied:
23sie
sind allesamt Sünder und ermangeln des Ruhmes,
den sie bei Gott haben sollten,
24und
werden ohne Verdienst gerecht aus seiner Gnade durch
die Erlösung, die durch Christus Jesus geschehen
ist.“
-
- Die Schlüsselstelle für
Luther steht in Römer, 1,17:
-
- 17„Denn
darin wird offenbart die Gerechtigkeit, die vor Gott
gilt, welche kommt aus Glauben in Glauben; wie
geschrieben steht (Habakuk 2,4): «Der Gerechte wird aus Glauben leben.» “
(Quelle:
http://www.bibel-online.net/buch/45.roemer/3.html und
http://www.bibel-online.net/buch/45.roemer/1.html )
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- Seitenanfang
- Luther erkennt für sich,
daß Gottes Gerechtigkeit eben nicht durch
Verdienste des Menschen zuteil wird, sondern nur durch
göttliche Gnade. Demzufolge muß er keine Angst
mehr vor einem strafenden Gott haben, sondern kann auf
einen gnädigen Gott hoffen, wenn er nur fest genug
glaubt. Das wiederum bedeutet, daß Buße und
Opfer keinen Einfluß auf Gottes Gnade haben. Genau
an diesem Punkte kollidiert Luther unversöhnlich mit
dem System der katholischen Werkgerechtigkeit in Form des
Ablaßwesens, da Ablaß nach Römer 1, 17
niemals erkauft werden kann, schon gar nicht für
andere Personen. Damit ist die Reformation in
Grundzügen vorbereitet.
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- Seitenanfang
- Seit dem Frühjahr erlebt Luther
immer häufiger, daß die Wittenberger der
Beichte fernblieben, und stattdessen in die auf
brandenburgischem bzw. anhaltinischem Gebiet liegenden
Städte Jüterbog und Zerbst gehen, um sich von
ihren Sündenstrafen und den Sünden selbst durch
den Erwerb von Ablaßzetteln freizukaufen. Martin
Luther löst mit dem Anschlag der 95 Thesen an die
Tür der
Schloßkirche(1)
die Reformation aus. Was als Diskussionsanfang unter
fachkundigen Theologen gedacht war, verselbständigt
sich und wird immer wieder als Handzettel nachgedruckt.
Statt zur Diskussion kommt es erst zum
Ketzerprozeß, dann zum Kirchenbann.
-
- (1) Ob der Thesenanschlag so
stattgefunden hat, ist nicht mehr unumstritten. Der
Anschlag an der Tür der Universitätskirche war
zumindest akademische Gepflogenheit und erklärt die
schnelle Verbreitung. Dagegen spricht nach Auffassung von
Hans Volz (1959), daß Melanchthon, der diesen
Thesenanschlag erlebt haben will, 1517 noch nicht in
Wittenberg war. Für den Ausgang der kirchlichen
Revolution, die mit Bekanntwerden des Theseninhalts
ausgelöst wurde, spielt dies aber keine
Rolle.
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