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Kulturgeschichte - Renaissance - Biographie Johannes Tetzel


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Biographie Johannes Tetzel
 
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Johannes Tetzel als Dominikanermönch
1465
Johann Tetzel wird in Pirna geboren
 
1488
Er wird Dominikanermönch
 
1504 -1510
Tetzel wird als Ablaßprediger seines Ordens in verschiedenen deutschen Ländern (vor allem in Thüringen) eingesetzt.
 
1509
Teztel wird Inquisitor für Polen
 
1517
Tetzel wird Generalsubkommissar des Mainzer Erzbischofs Albrecht II. für die Ablaßpredigt in der Kirchen-Provinz Magdeburg. Der Ablaß hatte sich in einem jahrhundertelangen Prozeß im Zusammenhang mit dem Bußsakrament herausgebildet. Der Sünder mußte bereuen, dies durch die Beichte vor dem Priester kundtun, um von diesem die Absolution und eine auferlegte Buße, d.h. Sündenstrafe zu erhalten. Diese Strafe konnte man nun durch eine Ablaßzahlung tilgen. Dem lag die alte Vorstellung zugrunde, daß die Kirche durch Christi und der Heiligen Leiden einen unendlichen "Schatz der Kirche" angehäuft habe, den die Bischöfe und Priester wiederum an die Sünder austeilen konnten. Hier einige Preise für den Ablaß: Kirchenraub und Meineid kosteten neun Dukaten, ein begangener Mord dagegen nur acht Dukaten. Die Hälfte davon floß in den Bau der Peterskirche, die andere Hälfte teilten sich der Hohenzollernprinz Albrecht von Brandenburg und die Ablaßprediger. Albrecht seinerseits brauchte die Ablaßeinkünfte um seine Schulden gegenüber dem Bankhaus Fugger zu bezahlen - angesichts der Parteispendenaffäre von heute ein durchaus moderner Vorgang...
 
1518
Tetzel zieht nach Leipzig.
 
1519
Johann Tetzel stirbt in Leipzig (11.08.)

Johannes Tetzel selbst ist nie in Wittenberg gewesen, brachte aber den Stein der Reformation aufgrund seines marktähnlichen Ablaßhandels ins Rollen. Bei diesem Ablaßprediger, so hieß es, könne man Ablaß für Sünden schon Verstorbener oder gar Ablaß für eigene Sünden, die in der Zukunft noch geschehen würden, erlangen. Ein solcher Ablaßhandel verhöhnte geradezu Luthers Vorstellung von einem sündigen Menschen, der sich ein Leben lang Gottes Demut unterwirft, und brachte Luther dazu, diesen Ablaßhandel anzuprangern.